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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 321
(PDF, 85 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0322
Eine prächtige Urkunde aus dem Jahre 1246
die Abtei Schwarzach betreffend

Louis Schlaefli

Nachdem wir, für unsere Arbeit über den Klerus des Elsasses
vor 1648, alle Urkunden in den Archives Departementales
du Bas-Rhin durchstöbert haben, haben wir seit einigen Jahren
dieselbe Arbeit in den Archives Municipales de Strasbourg
unternommen. Es handelt sich nicht nur um das Stadtarchiv,
sondern auch um andere reiche Fonds, die darin einverleibt
sind: jene der (Euvre Notre-Dame, des Grand Chapitre sowie
um die sehr reichen Fonds des Spitals und des Kapitels von
Saint-Thomas, in welchen auch vieles über die Ortenau zu
finden ist.

In diesem letzten Fonds (AMS 5 AST 46/555/1) stießen wir
auf den ganz gewöhnlichen Verkauf von Feldern in Dossenheim
durch die Abtei Schwarzach an das Kapitel Saint-Thomas
am St.-Nikolaustag 1246 zum Preis von 70 Mark Silber. Die
Akte trägt scheinbar nicht groß zur Geschichte der Abtei bei.
Ein Spezialist wird uns vielleicht sagen, dass sie zu dieser Zeit
Geldsorgen hatte und zu diesem Verkauf gezwungen worden
war, wie es im Text wahrzunehmen ist: „legittima necessitate
compulsi".

Dieser Verkauf scheint jedoch sonderbar, da es sich um
Boden in Dossenheim bei Truchtersheim handelte, wo schon
im Jahr 1154 die Abtei ihren Besitz, darunter den Herrenhof
und die Kirche1, bestätigen ließ.2 Die Ortskirche wurde später,
im Jahr 1330, der Abtei inkorporiert3 (Gärtner, Karte, S. 266).
Es muss eine wichtige Geldnot gewesen sein, die diesen Verkauf
erforderte, denn es ging um mehrere Hektar Feld.4 Wahrscheinlich
darum wurde der Verkauf von Bischof Heinrich III.
von Stahleck, mit dem Einverständnis des Domkapitels, besiegelt
.

Der Inhalt der Urkunde ist schon längst bekannt, da ihn
Charles Schmidt in seiner Histoire du chapitre de Saint-Thomas
de Strasbourg pendant le Moyen Age5 vollständig abgeschrieben
hat. Er figuriert auch, abgekürzt, im Urkundenbuch der Stadt
Strassburg6, sodass sie den Historikern leicht zugänglich war.
Schmidt meldet auch, dass sie die Siegel des Bischofs, des Domkapitels
, des Abtes und der Abtei Schwarzach trägt.

Der Historiker, welchem all diese Angaben zu Verfügung
stehen, wird es nicht als nötig betrachten, zum Original zu-


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