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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 141
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„Blick von der Tanne"

Die Kriegsbilder des Malers Karl August Arnold
aus dem Ersten Weltkrieg

Rolf Oswald

Das Besondere an Arnolds Kunst zu der damaligen Zeit: Er thematisiert
den Kriegsalltag und seine Bilder haben außergewöhnliche
Entstehungsgeschichten, oft unter dramatischen
Umständen. Der Maler hat sie nicht im geschützten Atelier
ohne störenden Betrieb und Lärm gemalt, auch nicht auf der
Staffelei inmitten einer Landschaft mit reizvollen, idyllischen
Motiven wie die damaligen Plain-air-Maler. Die Bilder sind
vielmehr mitten im Kriegsgeschehen des Ersten Weltkriegs
entstanden, im Schützengraben, im Stollen, auf dem Beobachtungsstand
. Die Arbeiten haben einen doppelten Wert: Sie zeigen
den Schrecken des Kriegs und seiner Folgen und sie sind
zugleich authentische historische Erinnerungsstücke des Ersten
Weltkriegs.1

Krieg und Kriegsbilder: Vorbemerkungen des Autors

Im August 1914 begann der Erste Weltkrieg. In dieser „Urkata-
strophe des 20. Jahrhunderts" mit seinen mörderischen „Ausblutungsschlachten
" mit modernem Kriegsgerät fanden fast
10 Millionen Soldaten einen grausamen Tod, weitere 20 Millionen
wurden verwundet und blieben fürs Leben an Körper
oder Seele gezeichnet. Ganze Landstriche wurden verwüstet -
von Geschütz-Granaten zerklüftet, durch Giftgas verseucht,
das im Ersten Weltkrieg erstmalig zum Einsatz kam.2 Namen
wie Verdun, Ypern, die Somme-Schlacht, Tannenberg stehen
für ein bis dahin beispielloses Massensterben, das die damalige
Propaganda vom einzelnen „Heldentod" Lügen straft.

Mitten in diesem Kriegsgeschehen, an der West- und kurzzeitig
an der Ostfront, hat der damals einundzwanzig]'ährige
Student der Malerei, Karl August Arnold, das Leben und Sterben
um sich herum mit Stift und Pinsel festgehalten; überall:
im Schützengraben, vor zerstörten britischen Tanks, auf seinem
Beobachtungsbaum, inmitten der verbrannten Landschaft
und zu jeder Tageszeit, sogar in der Nacht3, skizzierte
und zeichnete er Unfassbares.


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