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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 185
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Volkstümliche Kunst:
Kleindenkmäler in Gremmelsbach

Karl Volk

In der Schwarzwaldlandschaft dominieren nicht Schlösser,
Klosterpaläste, Dome und Burgen. Hier sind es Höfe mit ihren
je typischen Ausformungen. Ihnen galt in den vergangenen
Jahrzehnten das Interesse der Forscher, der Restauratoren und
der Denkmalschützer: Zu leisten bleibt der Forschung da und
dort noch einiges für die Werke der Kleinkunst am Wegesrand
oder an den Häusern selbst.

Konkretes, Gestalt gewordenes Volksleben sind sie, aufschlussreich
in ihrer religiösen oder profanen Thematik, nicht
in allen ihren täglichen Details, in wichtigen Aspekten aber
doch.

Dass auch in dieser Studie religiöse Beispiele überwiegen,
wird nicht überraschen. Sind sie doch, ähnlich wie Kirchen
und Kapellen, Abbild des Geistes ihrer Bewohner, Ausdruck
ihrer Frömmigkeit ohnehin, von Gestaltungsfreude, von Mitteilungsbedürfnis
, schließlich ihren materiellen Möglichkeiten
, ob von größerem oder geringerem künstlerischem Anspruch
. Es sagt dem Forscher einiges, ob er in einer Landschaft
Flurkreuze aus Stein oder aus Holz vorfindet, ob überhaupt
Kreuze aufgestellt sind. Gemeinsam ist vielen Kleinkunstwerken
, dass sie, wenn es sich um religiöse Darstellungen handelte
, diese unheilabwehrend wirken sollten. Wurde eine Heiligenfigur
aufgestellt, so war es im volksfrommen Glauben die
Erwartung auf die Hilfe des oder der Heiligen für bestimmte
Nöte, und gerade deshalb so unerschütterlich, weil er oder sie
Erfahrung in irdischen Dingen, also besonderes Verständnis
für menschliche Nöte haben musste. Wenn sie nicht gar auf
„ihrem Gebiet" so mächtig wie Gott selbst waren. Auf die Fürbitten
solcher heiligen Anwälte würde Gott leichter eingehen.
Gewiss ist aber auch, dass der Volksglaube sich oft verselbst-
ständigte, denn diese Werke kamen allein auf Initiative des
Besitzers, nicht auf „kirchliche" Verfügung, gar Druck zustande
kamen. In den Verkündbüchern der Pfarrei St. Josef
Gremmelsbach findet sich nicht der geringste Hinweis auf die
Anregung eines Geistlichen für solches. Anlass und Ursache
für die Aufstellung, wenn es je einen konkreten Anlass gab,
etwa Dankbarkeit für die Errettung aus großer Not und Gefahr,
Rückkehr aus Krieg und Gefangenschaft, Zeichen für die Sühne


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