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Die ehemalige Orangerie
des Benediktinerklosters Ettenheimmünster
Georg Schrott
Die Forschungslage
Das Benediktinerkloster Ettenheimmünster wurde im Jahr
1803 säkularisiert. Während die meisten Klöster diese Umbruchszeit
zumindest physisch überlebten, gehört das Kloster
im Münstertal zu jenen Einrichtungen, die fast gänzlich von
der Erdoberfläche verschwunden sind. Mit den übrigen Klostergebäuden
verschwanden auch der Garten und seine Ausstattung
, auch eine repräsentative Orangerie. In der überregionalen
Orangerieforschung ist man auf diese deswegen noch
gar nicht aufmerksam geworden. Auch in einem neuen Überblick
, der sich nur mit den noch bestehenden Orangerien in
Baden-Württemberg beschäftigt, ist sie naturgemäß nicht berücksichtigt
.1
In der klösterlichen Lokalgeschichte2 wurde die frühere Existenz
des Bauwerks zunächst ebenfalls nicht zur Kenntnis genommen
.3 Man findet sie erst 1932 bei Heizmann erwähnt,
allerdings ganz undeutlich und ungenau: „Derselbe Abt [Augustin
Dornblüth] errichtete 1764 den großen Garten mit dem Hause."4
Hacker kommt das Verdienst zu, in seiner Dissertation von
1938 auf die Orangerie als architekturgeschichtlich interessantes
Element des Klosterensembles aufmerksam gemacht zu
haben.5 Dank der regen Beschäftigung mit der Klostergeschichte
in den vergangenen Jahren - vor allem durch Sieger,
Littenweiler und Weis6 - ist auf die meisten orangeriehistorischen
Aspekte mittlerweile aufmerksam gemacht worden.
Auch die vielen Quellen und Überreste aus der Orangeriegeschichte
von Ettenheimmünster wurden durch sie bereits publiziert
und kommentiert. So kann nun eine monographische
Zusammenschau versucht werden, gedacht als exemplarischer
Baustein zur klösterlichen Orangerieforschung.
Wozu Orangerieforschung?
Vor allem in jüngerer Zeit hat die historische Orangerieforschung
einen deutlichen Aufschwung genommen. Er verdankt
sich unter anderem einem kulturgeschichtlichen Wandel, bei
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