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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 437
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Der Straßburger Münsterbaumeister Johann Knauth (1864-1924) 437

wiederentdeckte mittelalterliche Fassadenplan. Bereits 1823
war die Dombauhütte eingerichtet worden. Ab 1863 wird an
der Westfassade gebaut, die unter dem Dombaumeister Richard
Voigtei (1829-1902) mit den beiden Türmen im Jahr 1880 vollendet
wird. Daran beteiligt ist auch der gelernte Steinmetz und
Architekt Franz Schmitz (1832-1894), der 1859 zum zweiten
Domwerkmeister aufgestiegen ist. Er gilt als „tüchtigster Zeichner
der Plankammer", der die Pläne für die Vollendung des
Domes zeichnete,3 doch führt ein Konflikt mit der Dombauverwaltung
im Jahr 1868 zu seiner Kündigung.4 Als freier Architekt
errichtet er fortan Kirchen und führt Restaurierungen von
Sakralbauten in Köln und Bonn durch, bevor er 1884 zum Diözesanbaumeister
des Erzbistums Köln ernannt wird.5 Zuvor hat
er im Jahr 1880 seine großangelegte zeichnerische Baudokumentation
des Kölner Domes abgeschlossen und in drei Bänden
publiziert: Der Dom zu Köln, seine Construction und Ausstattung
, 3 Bde. 1868-1880. Ob Johann Knauth in dieser Zeit sein
Mitarbeiter war oder unter ihm tätig war, ist nicht bewiesen.
Als Franz Schmitz jedoch im Jahr 1890 als Architekt an das
Straßburger Münsterbauamt berufen wird, folgt ihm Johann
Knauth nach Straßburg.

Glückliche und arbeitsreiche Jahre in Straßburg

Am 8. Januar 1891 wird Johann Knauth, der damals 26 Jahre
alt ist, von der die Münsterbauhütte betreibenden Stiftung
Unser Liebes Frauen Werk als Techniker eingestellt.6 Der neue
Münsterbaumeister Franz Schmitz plant auch für das Straßburger
Münster eine umfangreiche zeichnerische Baudokumentation
und lässt dafür zahlreiche Architekturzeichnungen von
großer Qualität anfertigen, die noch heute im Planarchiv der
Münsterbauhütte erhalten sind. Gut möglich ist, dass Schmitz
aus diesem Anlass Johann Knauth zum Umzug nach Straßburg
bewogen hat. Die elsässische Großstadt ist seit dem deutschfranzösischen
Krieg 1870 die Hauptstadt des neu gegründeten
Reichslandes Elsass-Lothringen. Als solche wird die bis dato
noch weitgehend in ihrem mittelalterlichen Gefüge bestehende
Stadt mit großen finanziellen und materiellen Anstrengungen
erweitert. In der ganzen Stadt wird, besonders seit
1876, gebaut. So wird der alte Stadtwall geschleift und mit der
Errichtung wichtiger öffentlicher Gebäude begonnen.7 Die altehrwürdige
Münsterbauhütte, die den großen Sakralbau aus
Vogesensandstein im Mittelalter erbaut hat und die seit ihrer
Gründung im frühen 13. Jahrhundert ununterbrochen besteht,
kümmert sich seit der Vollendung des Baus um dessen Restau-


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