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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 438
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438 Sabine Bengel

rierung und den baulichen Unterhalt. Sie zählt damals 59 Angestellte
, darunter 24 Steinmetze, acht Bildhauer und zwei Poliere
.

Am Münster sind die Schäden des Artilleriebeschusses von
1870 mittlerweile behoben, der abgebrannte hölzerne Dachstuhl
des Langhauses ist erneuert. Auch hat der langjährige
Münsterarchitekt Gustave Klotz noch sein über Jahrzehnte gereiftes
Projekt eines neoromanischen Vierungsturmes verwirklichen
können, bevor er 1880 stirbt. Die Stelle des Münsterbaumeisters
wird zunächst nicht neu vergeben. Erst nach einer
umfassenden Begutachtung des baulichen Zustandes des
Münsters im Jahr 1888 wird die Stelle mit dem Architekten
August Härtel (1844-1890) neu besetzt. Doch Härtel stirbt bereits
im darauffolgenden Jahr.8 Unter seinem Nachfolger Franz
Schmitz wird zunächst die Restaurierung der Südseite des
Münster-Langhauses begonnen. Hier hat Schmitz, so die heutige
Auffassung, „entgegen den Regeln der Denkmalpflege, rücksichtslos
alle Strebebögen, Pfeiler, Pyramiden und Wasserspeier abgetragen
und durch neue ersetzt, und was noch schlimmer war, sich
nicht an die wunderbar variierenden architektonischen Vorbilder
gehalten, wodurch diesem Bauteil für immer die Originalität und der
Wert als steinerne Urkunde genommen wurde.9 Km 8. August 1894
stirbt er in Baden-Baden.

Am 3. September 1892 heiratet Johann Knauth in Straßburg
Mathilde Holtzmann, Tochter eines Straßburger Gastwirtes.10
Zwei Söhne werden in den folgenden Jahren geboren, die wie
in gemischten Ehen üblich einen französischen und eine deutschen
Vornamen erhalten: Jean Emile Ignace 1895 und Joseph
Heinrich 1898.11 Eine um 1900 zu datierende Fotografie zeigt
die junge Familie im Beisein der Mutter Johann Knauths, eines
Pfarrers und seines Arbeitskollegen Karl Stolz (Abb. 3).

Unter dem Kölner Architekten und Denkmalpfleger Ludwig
Arntz (1855-1941), der die Stelle des Straßburger Münsterbaumeisters
nach dem Tod Schmitz' im Jahr 1895 übernimmt,
wird die Münsterbauhütte einer strikten und effizienten Neuorganisation
unterzogen. Seine ambitionierten und fortschrittlichen
Vorstellungen zur Zukunft der Stiftsverwaltung, ihrer
Bauhütte und der Sanierung des Münsters publiziert Arntz
1897 in einer Denkschrift.12 Auch hat er bereits weitreichende
Pläne für den Umbau und die Vergrößerung des Stiftungsgebäudes
.13 Auf der Südseite des Münsters inspiziert Ludwig Arntz
die von seinem Vorgänger begonnenen Arbeiten und versucht
zu retten, was noch zu retten ist. Er restauriert bis circa 1900
die von Franz Schmitz noch unberührten Fassaden der letzten
Joche gegen die Kuppel unter Schonung der noch gesunden


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