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Vorkriegszeit und Erster Weltkrieg im Spiegel
der Briefe und Postkarten von Zivilisten und Soldaten
Karl Volk
Zur Art der Quellen und der Ergiebigkeit ihrer Aussagen
An diese Geschichtsquellen - aufbewahrte Feldpostkarten und
mitunter kurze Briefe aus den Jahren 1900 bis 1918 - dürfen
wir nicht zu hohe Erwartungen richten. Briefe und Karten sind
kein Tagebuch und keine Autobiographie. Hinzu kommt: Die
Schrift ist auf mancher Karte nicht leicht, auf einigen gar nicht
mehr zu entziffern. Das Schreibmaterial war meist der Bleistift,
gewöhnlich mit schwacher Färbung, die Schrift jeweils winzig,
das Papier vergilbt. Erstaunlich ist dabei, dass drei Generationen
auf dem „ Schafberg" in Gremmelsbach die Karten und
Briefe als Dokumente der Familiengeschichte aufbewahrt
haben, das sind annährend 120 Jahre. Schreiber oder Empfänger
ist in der Hauptsache mein Großvater Anton Läufer (1883-
1960), Bauer und Holzhauer, nach der damaligen Einteilung
Besitzer eines Gewerbegutes, zwar des an Fläche größten im
Dorf, aber es bedeutete, dass der Eigentümer sich nach einem
zusätzlichen Gewerbe umsehen musste, um seine Familie ernähren
zu können. Dem heutigen Betrachter springt in die
Augen, wie akkurat fast ohne Ausnahme das Schriftbild ist und
wie fehlerfrei die Rechtschreibung, was belegt, welchen Wert
die damalige „Volksschule" auf eine exakte Schreiberziehung
legte. Mit Bedauern muss der spätere Forscher allerdings auch
Abb. 1: Anton Läufer
hintere Reihe
3. von links, und
Wendelin Fehrenbach
aus Gremmelsbach,
vorderste Reihe links
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