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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 277
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0278
Die Pfarrkirche Ebersweier und ihre Ausstattung in Vergangenheit und Gegenwart ? 7 7

Nach Beratung durch den „Großherzoglichen Landbau-
meister" Hans Voß hatte die Gemeinde inzwischen die Erkenntnis
gewonnen, dass der Hackersche Riss von 1819 nicht
verwendbar war.22 Hans Voß legte einen neuen Entwurf vor,
der wesentliche Änderungen vorsah. Er verlegte den Haupteingang
an die Ostseite der Kirche, Hacker hatte ihn „entgegengesetzt
vom Ort und gegen das Feld" d. h. an der Westseite des
Gebäudes vorgesehen. Um eine harmonische Raumaufteilung
zu erreichen, verlängerte Voß die Kirche um 10 auf 70 Schuh23.
Der Chor, zuvor in der vollen Breite des Langhauses geplant,
wurde eingezogen, wodurch Kosten eingespart werden konnten
. Der im Januar 1824 von Voss vorgelegte Entwurf sah 454
Sitzplätze vor.24

Der Turm der alten Kirche mit dem gotischen Gewölbe blieb
erhalten. Er wurde um 25 Schuh auf insgesamt 46 Schuh [circa
15 m] erhöht und die neue Kirche in westlicher Richtung angebaut
. Wie sich rund 120 Jahre später herausstellte, war der
Turm für diese Erhöhung jedoch ungenügend fundamentiert.25
Voß berechnete die Kosten für Chor und Sakristei mit 1630
Gulden 30 Kreuzer und für die Kirche [Langhaus] und den
Turm mit 9083 Gulden und 30 Kreuzer.26 Die Kosten für Chor
und Sakristei sollten von der Herrschaft getragen werden, die
Kosten für das Langhaus und den Turm trug die Gemeinde. Es
dauerte nochmals zwei Jahre, bis der Kirchenbau nach dem
Plan von Hans Voß genehmigt wurde. Im Juli 1826 wurden die
Arbeiten an den Maurermeister Alois Meisburger von Offenburg
für die Summe von 12350 Gulden vergeben.27

Am 27. April 1827 erfolgte mit einem feierlichen Ritual die
Grundsteinlegung:

„Pro memoriam

Heute den siebenundzwanzigsten April im Jahr nach Christ Gehurt
Eintausend acht hundert sieben und zwanzig wurde von den
hiesigen Schulkindern und noch jüngeren Kindern, welche fest
gehen konnten, der erste Stein in das Fundament unserer neu zu
erbauenden Kirche gelegt Die Handlung war folgende:
Morgens früh um halb sechs Uhr versammelten sich die Kinder in
dem Schulhause, alle mit den besten Kleidern angetan und mit
Blumen, wie sie das günstige Frühjahr reichlich spendete, geziert
und bekränzt. Um sechs Uhr reihten sich 28 der kleineren Knaben
vor ein eigens dazu eingerichtetes Wägelein und zogen es auf den
Vorratsplatz der Baumaterialien, begleitet von allen übrigen in
schöne Ordnung gebrachten Schulkindern und angeführt von dem
Pfarrer und dem Lehrer Simon Basler. Die meisten Einwohner des
Dorfes, so wie die zur Arbeit bereiteten Handwerksleute waren


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