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150 jähre Volksbank in Achern
Michael Hauser/Thomas Sommer
Achern in den Jahren bis 1868
Ein wichtiges Ergebnis der Napoleonischen Zeit war die völlige
Neu- und Umgestaltung der politischen Verhältnisse in
Deutschland. Mit dem Frieden von Luneville 1801 war Frankreich
in den Besitz aller linksrheinischen deutschen Gebiete
gekommen. Einige deutsche Fürstenhäuser sollten als Günstlinge
Napoleons - zu ihnen zählte der Markgraf von Baden -
für den Verlust dieser Gebiete entschädigt werden und zwar
durch die 1803 beschlossene Inbesitznahme geistlicher Herrschaften
(Säkularisation), freier Reichsstädte und der Besitzungen
der Reichsritterschaften. 1805 fielen der Markgrafschaft
Baden auch noch die vorderösterreichischen Gebiete,
also die Ortenau und der Breisgau, zu. Damit hatten die Bewohner
des Gerichtsbezirkes Achern in der Person des Markgrafen
Carl Friedrich von Baden, der sich ab 1806 auch Großherzog
nennen durfte, ihren neuen Landesherrn. In Offenburg
fand die offizielle Huldigung der Bevölkerung statt, auch
aus Achern war eine Deputation angereist und leistete den
Treueeid.
Im Jahr 1808 wurde das Obervogteiamt Achern angefragt,
inwiefern sich dieser oder jener Marktflecken aufgrund seiner
Lage und seiner „Gewerbsamkeit" eigne, als Stadt organisiert
zu werden. Das Amt antwortete, die Gemeinde Achern mit
ihren 1327 Seelen, 311 Familien und 271 Häusern sei dafür
geeignet. Sämtliche Berufe seien vertreten, jede Woche werde
ein Markt und überdies im Jahr zwei Jahrmärkte abgehalten.
Ansehnliche Gebäude seien vorhanden, acht Malmühlen in
Betrieb, auch die Forstinspektion und ein Kreisarzt seien am
Ort. Die Argumente überzeugten die Karlsruher Behörde und
so wurde am 14. Juni 1808 eine Urkunde ausgestellt: „Wir, Carl
Friedrich, von Gottes Gnaden Großherzog von Baden ... haben
Uns gnädigst bewogen gefunden, dem Marktflecken Achern in
Rücksicht auf dessen ansehnliche Bevölkerung, den Gewerbfleiß
und die Betriebsamkeit seiner Einwohner ... die
Rechte und Vorzüge einer amtssäßigen Stadt Unseres Großherzogtums
zu verleihen." Mit großer Freude wurde das natürlich
von der Bevölkerung aufgenommen, die am 31. Juli 1808 ein
Fest veranstaltete mit Glockenläuten, „türkischer Musik" (Blas-
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