Freiburger historische Bestände - digital

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Berichte der Mitgliedergruppen

Achern

Im Jahr 2017 veranstalteten wir sechs Vorträge und zwei Ausflüge, einmal
nach Konstanz und den zweiten Ausflug nach Haslach, bei denen
wir 564 Gäste begrüßen durften. Die meisten Zuhörer konnten bei dem
Vortrag von unserem Mitglied Michael Wortmann begrüßt werden, wo
etwa 300 Zuhörer im Bürgersaal anwesend waren. An den beiden Ausflügen
nahmen insgesamt 36 Personen teil, sodass beide Fahrten ausgebucht
waren. Der Mitgliederstand hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht
verändert, sodass im Jahr 2017 188 Mitglieder zu verzeichnen waren.

Den ersten Vortrag im Jahr 2017 hielt im Januar Herr Kaufmann
über seine Forschungen zu den „Jenischen" und den Jenisch-Sprechern,
über die er bei seinen Studien zu der Hohen Gerichtsbarkeit und den
Scharfrichtern stieß. Herr Kaufmann berichtete über die Sprache der
fahrenden Händler seit den Zeiten des 30-jährigen Krieges und ihre
andauernde Nutzung und Verbreitung im heutigen Sprachgebrauch.

Im März konnten wir bei unserem nächsten Vortrag über 300 interessierte
Besucher begrüßen, als Herr Wortmann Einblicke in die Geschichte
Acherns und der Umgebung anhand Fotografien aus dem Archiv
des Foto-Ateliers Wortmann öffentlich präsentierte. Schwerpunkte
wurden hier auf die Glashütte Achern, das Handwerk in Achern und
Bilder aus der Zeit des Nationalsozialismus gelegt.

Gerade durch die aktuelle Stadtentwicklung und den Rückbau alter
Industrien in Achern - der Abriss der Papierfabrik Lott, der Glashütte
und des Kraftwerkes - war das Interesse an der Sicht auf die Stadt in der
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts groß.

Im Mai führten wir eine Studienfahrt nach Konstanz durch, wo
derzeit an das Konstanzer Konzil vor 600 Jahren erinnert wird. Bei
einem Stadtrundgang wurden bekannte und weniger bekannte Zeugnisse
des mittelalterlichen Lebens in Konstanz besichtigt, am Nachmittag
wurde die Sonderausstellung im Archäologischen Landesmuseum
zum jüdischen Leben in der mittelalterlichen Gesellschaft besucht.
Präsentiert wurden Spuren des kulturellen Erbes der jüdischen Gemeinde
im Bodenseegebiet sowie prunkvolle Exponate wie hebräische
Prachthandschriften, die in Konstanz oder benachbarten Städten hergestellt
worden waren.

Darauf folgte ein Vortrag von Herrn Wolfgang Winter über den
Apotheker Walter Zimmermann, welcher zwischen 1917 und 1937 der
Anstaltsapotheker der Heilanstalt Illenau in Achern war.

Walter Zimmermann hatte sich in der Zwischenkriegszeit durch
zahlreiche Veröffentlichungen in den Bereichen Botanik, Volkskunde
und Pharmazie hervorgetan und war auch in zahlreichen lokalen und
nationalen Vereinen aktiv. Herr Zimmermann war ebenso Vorstandsmitglied
im Historischen Verein Mittelbaden, Ortsgruppe Achern. Er
engagierte sich auch stark in der NS-Bewegung und war hier z. B. verant-