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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1981-1_1/0014
Kleindenkmäler in Kenzingen

Flurkreuze, Bildstöcke, Statuen, Mahnmale, Marksteine oder Brunnen sind auch
Zeugen vergangener Zeiten und Kulturen, haben ein wechselvolleres Schicksal und
werden weniger beachtet als die monumentalen Bauten. Es sind meist religiöse Zeichen
, die an Hauptverkehrsstraßen und Wegkreuzungen den Menschen die Vergänglichkeit
vor Augen führen und sie zum Streben nach dem ewigen Leben mahnen.
Unsere Väter „lupften" noch im tiefen Glauben den Hut vor ihnen, heute stehen sie
schon immer öfter im Wege der Modernisierung und weil sie auch nicht mehr voll
ihre einstige Funktion ausüben, versetzt man sie häufig, manche landen in einem
Museum, andere auf einem Abstellplatz. So manche zerbröckeln, verwittern unbemerkt
.

I. Kreuze

Der Christ sieht im Kreuze sein Heil. Er schmückt damit seine Wohnung, wie auch
seine Umwelt.

Im Jahre 1350 verordnete Friedrich von Osenberg, daß die Freiheit der Stadt Kenzingen
„reichen und gan sol von dem oberen tor unze zu dem krütze gen sant Nicolaus
und unze zu dem krütze ob dem closter, und von dem undern tor unze zu
Robertes krütze und unze zu dem krütze an dem Lathofe gegen dem Ziegelhofe
über."1) Diese vier aufgezählten Kreuze hatten ursprünglich kaum eine Begrenzungsfunktion
. 1425 taucht das St. Johannes-Kreuz in einem Kaufbrief auf. Da darin
die Rede von „6 Jauchert maten" ist, die der Komtur zu St. Johann in Freiburg
einem Kenzinger Bürger verkauft,2) könnte es sich um jenes Kreuz handeln, von
welchem die bis heute erhaltenen Flurnamen Kreuzmatten und -feld ihre Benennung
herleiten.

Herzog Albrecht von Österreich erlaubt 1461 der Stadt Kenzingen den alten Zoll
bei den Kreuzen vor der Stadt.3) Ob es sich diesmal um die im Jahre 1350 erwähnten
Kreuze handelt oder um die Gruppe der einfachen Steinkreuze, die sich noch
Ende des 19. Jahrhunderts ziemlich tief im Boden steckend gegenüber der Scheideischen
Brauerei befanden,4) sei dahingestellt. Diese Steinkreuzansammlung wird
wohl auch nicht der Friedhof der armen Leute sein, obwohl in Kenzingen seit dem
frühen Mittelalter ein Spitalhof funktionierte, denn der Schulheiß schreibt noch
1785, daß die in der Stadt verstorbenen Soldaten und fremde Verunglückte unserer
Religion in die alten Friedhöfe von der St. Peters- und St. Georgs-Kirche eingelegt
werden.5^

Auf einer bekannten Zeichnung „Ansicht der Stadt Kenzingen nordöstlich vom
Niedernberg" aus dem Jahre 1820 erhebt sich an der Kreuzung heute Offenburger
Straße und Hansjakobstraße auf einem massiven Sockel ein etwa 4 m hohes Kreuz
mit Corpus. Demnach haben wir von wenigstens zehn verschwundenen Kreuzen
Kunde. Zwei davon tragen wohl den Namen ihres Stifters, eines gewissen Robert
und wahrscheinlich den des Johanniter Ordens.

Heute stehen auf der Gemarkung von Kenzingen 9 Kreuze aus vier Jahrhunderten,
das älteste links vor dem Haupteingang der Stadtkirche, auf dem ehemaligen Fried-

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