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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1981-1_1/0015
hof. Es trägt an der südlichen und nördlichen Seite des Sockels die Jahreszahl
1569. Obwohl es laut Inschrift an der Rückwand des Stammes 1932 von Markus
Schurze renoviert worden ist, läuft durch die Oberschenkel ein gut sichtbarer Bruch,
ist die Nase vom Corpus völlig verwittert und es klaffen einige Geschoßeinschläge
an der östlichen Wand. Ein fester Eisenring und mehrere -klammern halten den langen
Kreuzesstamm zusammen. Das Kreuz macht mit seinen Maßen (Höhe 455 cm,
Querbalken 160 cm) und mit dem lebensgroßen Corpus einen wuchtigen Eindruck.
Auf einem kreisförmigen Fundament mit einem Durchmesser von 130 cm und der
Höhe von 24 cm steht der Sockel mit quadratischem Grundriß (Seitenlängen 84 cm,
Höhe 36 cm). Aus dem unteren Teil des Stammes (Grundriß 30 x 30 cm) mit zum
Teil abgeflachten Kanten erhebt sich dasselbe Wappen (24 x 24 cm), wie die an der
nördlichen Außenmauer der Kirche eingelassene Grabtafel des 1627 gestorbenen
Stadtschultheißen Balthasar Scherer. Darüber ist dieses 8 cm lange Zeichen eingemeißelt
: J Der sich ab 165 cm an der Vorderseite verjüngende Stamm scheint den
Platz für den Corpus anzubieten. Das lange, wallende Haar, der dichte Vollbart, die
geneigte Kopfhaltung, die wie auf die Stirne geschobene Brille wirkende Dornenkrone
, die ganz ausgestreckten Arme, wie die gut sichtbaren Rippen mit der Seitenwunde
vermitteln ein Bild des Elends, der Verlassenheit.

Als 1784 der Regierungsbefehl erschien, alle Friedhöfe außerhalb der Ortschaft anzulegen
, stand das heutige guterhaltene Friedhofskreuz schon fast 70 Jahre lang
irgendwo. Dieses prunkvollste Barockkreuz von Kenzingen wurde laut Inschrift
auf dem Sockel mit quadratischem Grundriß (60 cm) und einer Höhe von 84 cm
von Jacob HVG und MAGTALENA FERBERI 1716 gestiftet. Joanes Jacobus
Hug Senator starb laut Matrikel am 10.11.1726 in Kenzingen. Anna Marie Ferber
geb. Geiger kam hier am 15.4.1688 auf die Welt. Das figurengeschmückte schlanke
Kreuz steht zwar direkt in der dritten Reihe der Gräber im westlichen Teil des Friedhofs
, ragt aber hoch (455 cm) über alle Grabdenkmäler hinaus. Zwischen dem
Sockel vom quadratischen Grundriß mit 60 cm Seitenlängen und 84 cm Höhe und
dem Stamm erstreckt sich ein 20 cm vorkragendes fünfteüiges Gesimse. Daran befindet
sich das 8 cm hohe Zeichen: Der Stamm hat ebenfalls quadratischen
Grundriß, bis zu der Höhe von 40 cm mit 29 cm Seitenlängen, nach einem verjüngenden
Übergang von 7 cm Höhe, mit 20 cm langen Seiten. In Meterhöhe ist in die
seitliche Ausbauchung die Jahreszahl eingeschlagen. An dieser Stelle wurde der
Stamm in neuerer Zeit an allen Seiten mit Eisenklammern befestigt. Der Corpus
(105 cm) ebenfalls aus rotem Sandstein, ist dünn, die Arme strecken sich asymmetrisch
mehr zur Höhe als zur Seite aus. Der Lendenschurz, rechts zu einer größeren
Masche gebunden, hängt mit ungleichen Zipfeln herunter. Der 150 cm lange Querbalken
, wie auch der Längsbalken enden jeweils in dreifach ausgebauchter, abgerundeter
Kreuzform. Aus jeder Vierung dieser Endkreuze erhebt sich halbreliefiert je
ein von Blätterkranz umgebener Kopf mit lachendem Gesicht. Während jene vom
Querbalken anscheinend geflügelte Engel darstellen, gleicht jener vom Ende des
Stammes einer hämisch lachenden, Grimassen schneidenden Menschenfratze, von
der seitlich zwei Narrenzipfel herunterhängen. In derselben Größe, aber weniger
aus dem Querbalken herausragend, lachen uns zwei Gesichter an, die, nach den von
ihnen ausgehenden Strahlen urteüend, Sonne und Mond darstellen. Das Wissen um
den Gehalt dieser Sinnbilder ist heute nicht mehr vorhanden. Die wehende Tafel

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