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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1981-1_1/0017
mit der Inschrift INRI erstreckt sich etwas über den Stamm hinaus.

Im Gewann Enderlisdobel steht an einer abschüssigen Stelle ein sagenumwobenes
Steinkreuz. Zwei Metzger hätten sich an dieser Stelle wegen eines Handels gut vor
zweihundert Jahren gegenseitig umgebracht. Das verwaiste, vermooste Denkmal mit
dreifach eingekerbten Balkenenden trägt noch Reste von Inschriften. Den 55 cm
langen Querbalken zieren in etwa 15 cm Entfernung voneinander die Buchstaben
F I K. Der Stamm erhebt sich in halbierter Zwiebelform 90 cm aus der Erde und
hat im unteren Teil eine 36 cm breite, 25 cm hohe und 1 cm tiefe Fläche zur Aufnahme
der Inschrift, von der noch verblieben ist, nachdem sich rechtseitig eine etwa
1 cm dicke über die ganze Schrift verlaufende Steinschicht abgelöst hatte: in der
oberen Reihe A. in der zweiten BLEK und in der dritten LEBEN - KO EIL und als
Fortsetzung kann man noch schwach die Jahreszahl 1776 entziffern. Der Rest des
Stammes, wie auch die Balken haben eine Breite von 18 cm und eine Tiefe von
13 cm.

Einer der verbliebenen sogenannten „Eidsteine" kam erst Ende der sechziger Jahre,
nachdem er umgefahren und beschädigt worden war, von der Kreuzung Offenburger
Straße und Hansjakobstraße in die Nähe des Kriegerdenkmales am nördlichen Ortsrand
. Fr. X. Kraus schreibt 1904, daß diese Kreuze „zur Bezeichnung der Grenze
dienten, bis zu welcher gewisse Verbrecher verfolgt werden durften".6^ Die Schwurhand
, das einzige Zeichen dieses Kreuzes, wie auch der Name Schwurstein, weisen
auf die Gerichtsbarkeit hin. Der quadratische Stamm mit 216 cm Umfang steckt im
Boden und verjüngt sich bis zur Höhe von 143 cm auf 76 cm. Dieses Kreuz aus rotem
Sandstein ist sehr gut erhalten, wurde aber bei der Verlegung mit zwei Einschü-
ben von 13 und 27 cm Höhe aus etwas hellerem Stein unter dem Querbalken renoviert
. Die Kanten des Kreuzes sind ab 40 cm von unten überall abgeschrägt, wodurch
es eine gefälligere Form erhält. Die Gesamthöhe beträgt 190 cm. Die von den
drei Balken gebildete Fläche wurde etwa 2 cm vertieft, dadurch entstand ringsherum
ein Rahmen von etwa 2 cm Breite. In dieser Vertiefung bilden die 22 cm
lange und 12 cm breite Hand mit zwei gestreckten Fingern und ein 42 cm langer
und 3 cm breiter Querbalken ebenfalls ein Kreuz. Die Hand ragt aus dem Ärmel
heraus.

Vom Ende des vorigen Jahrhunderts stammt das an der Mündung des Kähner Weges
in die Alte Straße stehende, von den älteren Leuten als „s Bader Nanis Kriz" bezeichnete
, Feldkreuz. Die Flurprozession der Bittwoche, wie auch die am Himmelfahrtstag
hielten hier. Das 3 m hohe Sandsteinkreuz, wie auch der vor 10 Jahren
erneuerte Corpus aus Eisen, werden öfter mit Ölfarbe gestrichen. Durch Erbschaft
kam es in den Besitz der Familie Franz Alber, die es auch schön pflegt. Der auf
einem 60 cm hohen und 68 cm breiten Sockel ruhende Stamm besteht aus zwei
Teilen: an dem unteren (22 x 22 x 120 cm) ist eine Marmortafel mit folgender
frommer Inschrift angebracht: Oh ihr alle die ihr / hier vorüber geht / habt acht
und schaut / ob ein Schmerz / gleich sei den meinen /. Der Querbalken ist 80 cm
lang. Zwei hohe Tannen lassen das Kreuz leicht finden.

Als 1968 das Kreuz auf der Klostermatte auch aus der Gefahrenzone gebracht werden
mußte, erlaubt es Herr Franz Metzger, daß man es auf seinem Grundstück
Im Wonnetal 10 neu aufstellte. Er pflanzte auch zwei Thujas daneben, die heute
zwar einen schönen Rahmen abgeben, aber schon fast das Kruzifix verdecken. Seit

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