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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1981-1_2/0010
Buchbesprechung

DAS MASS DES VERBORGENEN. Heinrich Ochsner (1891-1970) zum Gedächtnis.
Hrsg. von Curd Ochwadt und Erwin Tecklenborg. XII, 346 Seiten, 2 Photos, Faksimile.
Engl, brosch. DM 39. — . Charis-Verlag Hannover.

Vor elf Jahren überschrieb Bernhard Welte seinen Nachruf auf Heinrich Ochsner: „Der verborgene
Partner". Dessen Freunde haben seither gesammelt, was von ihm erhalten ist, haben es mit
Briefzeugnissen bedeutender Zeitgenossen und Erinnerungen von acht Freunden umgeben. So
entstand dies Buch, das jedoch mehr als ein „Gedenkbuch" geworden ist. Denn jeder, der in der
Stille hören kann und sich wachen Geistes und offenen Herzens in die Seiten dieses vielstimmigen
Buches einläßt, wird etwas finden, das ihm die Begegnung nicht gleichgültig sein läßt, ja das ihn
vielleicht in mancher Weise zu einem anderen macht. So stark ist die Wirkung, die von Heinrich
Ochsners leidenschaftlichen Aufsätzen und Vorträgen zu Zeitfragen, von seinen Aufzeichnungen
und von der Hinwendung zu Menschen in seinen Briefen ausgeht.

Da ergreift einen der große Atem philosophischen und theologischen Denkens, in dem Ochsner
mit den Denkern vergangener Jahrhunderte und seiner Zeit umging. Da erfährt man von seiner
Freundschaft zu den Musen,'zu seiner alemannischen Heimatlandschaft, zur langen Geschichte
des Abendlandes. Es mag hervorgehoben werden, daß er in den „Eingangsgedanken zum Vortrag
über die Geschichte von Kenzingen" die menschenbildende Kraft der Philosophie mit dem (nicht
nur historisch-museal aufzufassenden) Sinn der Orts- und Heimatsgeschichte zu vereinigen verstand
, - ein Beispiel für die echte Universalität seines Denkens. In der dritten und ersten Briefreihe
sind Beispiele seiner helfend ratenden Fähigkeit zur Erhellung schwieriger persönlicher Lebensfragen
erhalten, die auch heute im Grundsätzlichen ihrer Hinweise richtungsweisend hilfreich
sind. Die Vorträge und Aufsätze enthalten ebenfalls manches, wie auch einige der Freundesberichte
, was sich im nachvollziehenden Durchdenken praktisch anwenden läßt. So dauert seine Wirkung
als Gesprächspartner der verschiedensten Menschen, vom einfachsten Berufsträger bis zum
weltgeschichtlichen Philosophen, wie auch als Quelle geistiger Weisung im Caritasverband, lebendig
spürbar und bewegend an.

Und dieser Mensch ist unbekannt geblieben, lebte und arbeitete im Verborgenen! Er eignet sich
auch heute nicht für die vielfach üblichen lauten Proklamationen, denen meist rasches Vergessen
folgt. Aber er kann wie zu Lebzeiten ein Freund werden, - die sehr unterschiedlichen Stimmen des
Buches bringen dies auf vielfältige Weisen nah.

CHARIS-VERLAG

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