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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1981-1_2/0016
Kleindenkmäler in Kenzingen

II. Kriegerdenkmäler

Am 24. November 1876 wurde der Vertrag zwischen dem Gemeinderat von Kenzingen
und dem hiesigen Steinhauermeister Florian Hügle unterzeichnet, wonach er für 1400
Mark ein Kriegerdenkmal nach den Zeichnungen des Kunstgewerbe-Lehrers Franz
Sales Meyer in Karlsruhe, wenn möglich aus Steinen des Kenzinger Hochwalds, wenn
nicht möglich, aus Steinen von seiner Thennenburger Gruben bis zum 1. Juni 1877 auf
einem vom Gemeinderat ausgewählten Platz aufstellt.

Das Kunstwerk wurde rechtzeitig erstellt, am 14. Juni 1877 erteilte die Großh. Wasser-
und Straßenbau-Inspection die Genehmigung zur Errichtung des Kriegerdenkmals
„zwischen den dortigen Röhrenbrunnen", aber die Gemeinde konnte sich über den
Aufstellungsplatz immer noch nicht einigen, deshalb wurde der Beschluß gefaßt, die Bestimmung
des Platzes durch die Bürgerschaft, die auch die Kosten des Denkmals bestreitet
, mittels Abstimmung durchführen zu lassen. Am 15. Juli 1877 stimmten 60 für
den Platz vor dem Rathaus und 68 für die Lindenallee (Lindenplatz). Der Obelisk steht
auch noch heute am selben Platz, in der Kreuzung Freiburger Straße als Zeichen der
Unsterblichkeit, als Sinnbild für Standhaftigkeit und Tugend.
Das Denkmal samt Sockel und Pfosten sind aus tadellosem, geschliffenem Thennen-
bacher rotem Sandstein hergestellt. Es erreicht die stattliche Höhe von 5 m. Der Obelisk
ist 2,55 m hoch, 0,70 im Quadrat. Die Vorderseite (Norden) schmückt im flachen Relief
aus dem Stein hervortretend das deutsche Reichswappen. Die Inschrift darunter lautet:
„So stehe und mahne der Enkel Geschlecht: Steht treu zu der Fahne für Freiheit und
Recht". Die Namen der 55 Heimgekehrten verkündet die Südseite des freistehenden
Spitzfeilers und die der 4 Gefallenen die Westseite. „Süss und ehrenvoll ist für's Vaterland
zu sterben", kann man von der Bundesstraße 3 lesen.

Das formenreiche Mittelstück ist 1,4 m hoch und 1,2 m im Quadrat. Oben laufen an
allen vier Seiten Mäander. Unten an der Vorderseite ist in den Stein vertieft eingehauen
das Kenzinger Stadtwappen und die Widmungsschrift: „Errichtet von der Stadt Kenzingen
. In dankbarer Erinnerung an die Jahre 1870 - 1871". An den anderen drei Seiten
befinden sich in dem hervortretendem gewölbten Teil statt des Wappens vertieft sechsblätterige
Rosetten. Der Untersatz mißt 40 cm in der Höhe und 160 cm im Quadrat.

Über vier Sockeltritte je 170 cm lang, 15 hoch und 60 breit gelangt man zu der 15 cm
hohen Sockelplatte. Zwischen den vier Enden der Sockeltritte erheben sich vier Pfostenuntersätze
je 30 cm hoch, 60 im Quadrat; darauf standen bis nach dem zweiten Weltkrieg
schmucke Pfosten. Ihre Köpfe waren durch langgliedrige Ketten miteinander verbunden
. Eine zum Teil bis zu 150 cm breite Blumenanlage wird achtseitig von dem Fundament
des ebenfalls nach dem zweiten Weltkrieg abmontierten eisernen Gitters
umrahmt.

Am 24. August 1895 dankte der Militärverein zu Kenzingen dem hochlöblichen Gemeinderat
der Stadt Kenzingen für die freundliche, patriotische Gabe von M: 300 als
Beitrag zur Erstellung eines stilgerechten eisernen Gitters um das Kriegerdenkmal. Notwendig
wurde diese Maßnahme, da Hunde und Hühner die Gartenanlage um das
Denkmal immer wieder beschädigten. Die Planung führte wieder Lehrer Meyer durch,

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