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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1982-2_3/0017
An dieser Stelle sei nur daraufhingewiesen, daß 1275 urkundlich zum erstenmal die
Pfarrkirche als Münster „Unserer Lieben Frau" (Maria) erwähnt wird.

Wahrend der Stern über dem Flug auf Siegeln der Stadt bis in das Jahr 1770 nachgewiesen
werden kann, ist die Lilie nach 1648 auf keinem weiteren Siegel zu finden.

- Das erste Siegel, das dem heute bekannten Siegel und Wappen ähnelt, erscheint 1692.
(Abb. 3) Umgeben von kleinen Sternen sind in einem gespaltenen Schild heraldisch
rechts die österreichische Binde und links zwei pfahlweis abgewendete Fische zu sehen;
der üsenbergische Flug fehlt noch.

- Nicht befriedigend gedeutet werden konnte die Bedeutung der beiden Fische. Vermutungen
(sehr unglaubwürdig) gehen dahin, diese Fische mit dem Wappen des Wachsmut
von Künzingen in der Großen Heidelberger Liederhandschrift, dem Codex Manes-
se, in Verbindung zu bringen. Die Miniatur zeigt Wachsmut zu Pferde mit einer Fahne
in der rechten Hand, die auf blauem Grund drei silberne nach (heraldisch) links
schwimmende Fische zeigt. In der linken Hand trägt er einen blauen Schild mit zwei silbernen
nach (heraldisch) rechts schwimmende Fische.

- Richtig und urkundlich belegbar ist eine aus dem Jahr 6.11.1341 datierte Urkunde, die
sich auf die Fischerei in Kenzingen bezieht. Als 1350 die Stadt das Recht von Friedrich
von Osenberg erhielt, Zünfte einzurichten, wird sich unter den Zünften auch die der
Fischer befunden haben.

- 1898 ist das Geburtsjahr des heute bekannten Siegels und Wappens, (Abb. 4) als sich
am 24. Mai der Gemeinderat der Stadt an das Generallandesarchiv wandte, „mit dem
Ersuchen, uns eine schöne, geeignete Zeichnung anzufertigen, wonach wir dann ein
Sigill bestellen möchten". Zwei Varianten wurden ausgearbeitet und dem Gemeinderat
vorgelegt. Der Entwurf nach dem Vorbild der älteren Stadtsiegel wurde abgelehnt, dafür
der zweite Entwurf, mit den Fischen (vom Gemeinderat als „Forellen" bezeichnet) im
Wappenschild angenommen. Trotz mehrfacher Detailänderungen (halbrunde statt verschnörkelte
Schildform) wird dieses Wappen bzw. Siegel im Grunde auch heute noch
benutzt.

Winfried Höhmann
Teilnehmer dieses Museumsprojektes: Bueb, Hämmerle, Reiner, Walzer

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