http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1984-4/0086
Kleindenkmäler in Kenzingen
VI. Brunnen
Kühe und Pferde tranken auch das fließende Wasser des sehr alten Brunnens an der Ecke
Kieselquerstraße (18) -Kieselstraße, das aus einer kunstvoll verzierten achteckigen Säule
mit einem überragenden Kragen und einer großen Kugel als Abschluß in einen 1,80 m
langen Sandsteintrog (Bild 4) rinnt.
Abb. 1: Brunnen in der Kieselquerstraße, 1983
An der Ecke Oberer Zirkel / (19) Im Winkel läuft aus dem Gebäude Wasser in einen sehr
großen und breiten Trog. Bei der Erneuerung des Kirchplatzes (20) der katholischen
Pfarrkirche stellte man einen einfachen Brunnenstock mit einem Betonring als Auffangbecken
auf die nordwestlich liegende Rasenfläche.
Ebenfalls auf dem Kirchplatz südöstlich der katholischen Pfarrkirche stand bis etwa
1935 der von der städtischen Wasserleitung gespeiste Eichbrunnen (21). Von der Brotstraße
gelangte man durch die heutige Eichgasse zu dem Brunnen, dem eine ganz bestimmte
Aufgabe zukam: das Eichen der Fässer und anderer hohler Meßgefäße. Es war
ein etwa 3 m hoher viereckiger Sandsteinbau mit Blechdeckel (Bild 5). Innen war ein großer
hohler Raum, in dem einst die Kubizierapparate ihren Platz hatten; sie bestanden aus
bis zu 150 1 großen Zylindern mit je einer Skala. Die Gefäße, meist waren es Bierfässer,
wurden mit Wagen zum Eichbrunnen gefahren, und hier dem Eichmeister übergeben.
Dieser ließ zuerst mit seinem Lehrling die alten eingebrannten Zahlen auskratzen, dann
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