Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
4. Jahrgang.1984
Seite: 92
(PDF, 33 MB)
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Der Große Brachvogel und andere
schützenswerte Vogelarten der Elzniederung

Charaktervogel der Elzniederung zwischen Kenzingen und Rust ist der Große Brachvogel,
der durch seinen langen, gebogenen Schnabel, seine auffälligen Revierflüge und nicht zuletzt
durch seine volltönende Stimme vielen Landwirten und Spaziergängern bekannt ist.

Der große Brachvogel.
Foto: Meinrad Schwörer, Wyhl.

Der etwa hühnergroße Vogel, der zu den Schnepfenvögeln gehört, war ursprünglich ein
Bewohner von Flach- und Hochmooren. In manchen Gebieten hat er es verstanden, sich
auf feuchtes Grünland umzustellen, in anderen Gebieten wurden ihm erst durch die Wiesenbewirtschaftung
Brutmöglichkeiten geschaffen. So war er in der Rheinebene bis in die
70er Jahre hinein verbreiteter Brutvogel, der vor allem in den Wiesengebieten der Flußniederungen
von Dreisam, Elz, Schutter, Kinzig, Rench und Acher häufig war. Der Oberrhein
hatte Oberschwaben als Hauptverbreitungsgebiet in Baden-Württemberg abgelöst,
weil die dortigen Moore bis auf kleine Reste verschwunden sind und damit auch das Brachvogelvorkommen
stark zurückgegangen ist. Vor einigen Jahren setzte aber auch am Oberrhein
ein starker Rückgang ein, der leider noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Schuld
daran ist die tiefgreifende Zerstörung seines Lebensraumes, der Wiesen, vor allem durch
den intensivierten Maisanbau.

Tabelle 1: Anteil des Dauergrünlandes in ha.

Gemarkung 1960 1971 1979

Kenzingen
Rheinhausen
Herbolzheim

473
465
642

Die Landwirtschaft hat also dem Brachvogel
das Brüten zunächst ermöglicht, nimmt
ihm aber nun systematisch die Lebensgrundlagen
, da die Maisäcker auf Dauer
keine Überlebenschancen bieten. Jedes
Umbrechen einer Wiese, so verständlich es
aus der Sicht des Landwirts in Hinblick auf
die Grünland- und Milchwirtschaft auch
ist, bedeutet für den Großen Brachvogel Verlust an Lebensraum. So ist in vielen Gebieten,
vor allem in den benachbarten Niederungen von Dreisam und Schutter, die wegen ihrer hö-

(nach Regionalverband Südlicher
1976; Statistisches Landesamt 1982)

206 109
395 197
397 273

Oberrhein

92


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