Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
4. Jahrgang.1984
Seite: 126
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1984-4/0128
Nikolaus Stocker (1429-1460) Abt in St. Blasien
stammte aus Kenzingen

In der Reihe der 48 Äbte des einstmals großen und einflußreichen
Benediktinerklosters St. Blasien im Südschwarzwald
erscheint an 25. Stelle Nikolaus Stocker
aus Kenzingen. Von ihm und seinem keineswegs unbedeutenden
Wirken als Klostervorsteher soll, soweit es
die spärliche Überlieferung erlaubt, im folgenden die

Rede sein. Bild 1: Abt. Nikolaus Stocker (1429-

1460)

Nach dem Tode des Vorgängers Johann II. (1391-1429) Duttlinger von seinen Mitbrüdern
gewählt, übernahm Nikolaus Stocker im Jahre 1429 die Leitung der schon seit Jahrhunderten
in hohem Ansehen stehenden Abtei St. Blasien. Er regierte über 30 Jahre und erreichte
damit die zweitlängste Amtszeit.

Die damaligen Verhältnisse machten einem Abt die Führung eines Klosters, dazu in einer
so unwirtlichen Waldgegend, nicht gerade leicht. Das Stift stand zwar unter dem Schutze
der habsburgischen Vögte, doch befanden sich diese selbst gerade in geschwächter Position
, mußten sie doch durch ständige Angriffe der Eidgenossen mancherlei Gebietesverluste
hinnehmen.

Bald nach seinem Amtsantritt gelang es Abt Nikolaus, die Herrschaft Blumegg am Wutachknie
mit zehn größeren Ortschaften zu erwerben. Benachbarte Territorialherren setzten
ihm aber mit ständigen Überfällen zu und schmälerten seinen Besitz und seine Rechte.

Als 1435 sein erbittertster Feind, Ritter Johann von Krenkingen-Weißenburg auf der Burg
Roggenbach im Steinatal südlich von Bonndorf - die Ruine ist heute noch erhalten -, mit
seinen Rittergenossen wieder zwei Höfe überfiel und ausraubte, wandte sich der Abt an die
Teilnehmer des Konzils von Basel (1431-1437) und erreichte am 16.12.1435 die Exkommunikation
der Täter.

Als der Krenkinger seine Angriffe gegen den klösterlichen Besitz unbeeindruckt fortsetzte,
ließ Abt Nikolaus 1438 durch im Dienste der Abtei stehende Kriegsknechte unter dem
Kommando des Ritters Werner von Staufen die Burg Roggenbach belagern und zerstören.

Von Kriegs- und Notzeiten belastet

Drei Katastrophenjahre, 1437 und 1438 mit Mißernten, 1439 mit der Pest, wirkten auf das
Hochrheingebiet wie auf die Waldgegend um St. Blasien verheerend. Der dadurch beding-

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