Freiburger historische Bestände - digital

Buchbesprechungen

Der Maler-Radierer Wilhelm Oesterle
Beiträge zur Biographie

Herausg. Freundeskreis Wilhelm Oesterle, 1984, 60 S. 30 Abb. Brosch., DM

Wilhelm Oesterle gehört zur Berliner Kunstszene der 20er Jahre, der man seit Jahren wieder gesteigerte
Aufmerksamkeit zuwendet. Sein früher Tod und der Kontinuitätsbruch nach 1933 ließen ihn beinahe
in Vergessenheit geraten. Ausstellungsmöglichkeiten gab es für das Werk einer »überwundenen
Zeitrichtung« - nach einem offiziellen Bescheid des Bad. Ministers für Kultur und Unterricht - keine.
Seit zwei Jahrzehnten bemüht sich ein Freundeskreis durch Ausstellungen und ergänzende Aktivitäten
den Maler-Radierer der interessierten Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Bisher konnten
zehn Ausstellungen in Berlin und im Breisgau arrangiert werden. Mit dieser Publikation ist es dem
Herausgeber gelungen die starke Verklammerung von Leben und Werk bei Oesterle offenzulegen. In
einer sorgfältigen Auswahl werden biographische Beiträge, Aufzeichnungen, Briefe, Dokumente und
Rezensionen, z.T. erstmals veröffentlicht und durch entsprechende Bilder ergänzt. Eine Zeittafel und
eine Bibliographie vervollständigen diese Arbeit. Aus all dem spricht der tiefe Ernst eines Künstlers,
den eine harte Kindheit und frühe Leiderfahrungen prägten, und damit sein Blickfeld und künstlerisches
Schaffen bestimmten.

Dem Kunstfreund ist mit dieser allgemein verständlichen Schrift eine zuverlässige Einführung gegeben
in die Erlebnis- und Ausdruckswelt eines Menschen und seiner sozialen Beziehungen, der aus unserer
Mitte kommt und dem die Kunst ein Leben wert war. Deshalb halten auch wir es wert, uns damit
zu beschäftigen.

Helmut Reiner

Ausstellung in der

Stadt. Galerie Überlingen/Bodensee

Wilhelm Oesterle 1876 - 1928
Grafik und Aquarelle

4. August — 2. September 1984
(täglich außer Dienstag)

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