Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
5. Jahrgang.1985
Seite: 11
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Die Buche

hat viele lobenswerte Ehrennamen. »Mutter des Waldes« wird sie genannt, weil sie für die
Erhaltung des biologischen Gleichgewichts im Wald wesentlich beiträgt.

Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war die Buche für die Bevölkerung lebensnotwendig: im
Winter zur Ofenheizung; aus den Bucheckern wurde Öl gewonnen; im Laubwald Schweine
gemästet. In Notzeiten wurde junges Buchenlaub als Gemüse zubereitet und gegessen. Die
Köhler verkohlten im Meiler Buchenholz zu Holzkohle und Pottasche, die zur Herstellung
von Metall und Glas notwendig waren. Viele Hausgeräte waren aus Buchenholz.

Die Wörter »Buchstaben« und »Buch« leiten ihren Namen von der Buche ab. Vor der Erfindung
des Papiers hat man von Buchen hölzerne Stäbchen und Täfelchen gemacht und
das Holz beschrieben oder Zeichen eingeritzt.

Für Dichter und Baumeister galt der Buchenwald als Kathedral-Gewölbe der Stille. Viktor
v. Scheffel sieht in Buchenaltbeständen »Säulenhallen«, überwölbt von einem Kuppeldach
von Laubkronen.

Die langen, glatten Buchenstämme mit der Spitzbogenverzweigung und den sich berührenden
Baumkronen sollen die Baumeister der Gotik inspiriert haben. Johann Wolfgang v.
Goethe vergleicht den Straßburger Münsterturm in einem Brief an Erwin von Steinbach,
den Erbauer des Straßburger Münsters, mit »einer deinem Turm gleich schlank aufsteigenden
Buche«.

Eine markante Buche im Kenzinger Stadtwald ist die Rollbergbuche mit ihrem schützenden
und beschirmenden Kronendach und ihrem üppigen Laub. Unter ihr haben alle Teilnehmer
der jährlich stattfindenden Kenzinger Waldbegehung bei der Mittagsrast ausreichend
Platz.

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