Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
5. Jahrgang.1985
Seite: 54
(PDF, 23 MB)
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Maulbeeren

- Bäume mit Geschichte -

Fast eine Quizfrage: Wer kennt Maulbeeren?
Sicherlich nur wenige Bürger der jüngeren
Generation. Aber manche älteren Kenzinger
werden sich noch der Maulbeerbäume erinnern
, die bis 1920 auf dem hiesigen Friedhof
gestanden haben; ein weiterer soll erst 1963
am Bahnhofsvorplatz gerodet worden sein,
als man dort die Grünanlage schuf.

Bild 1:

Der Schwarze Maulbeerbaum im Hühnerhof
der Familie Staiblin/Königschaffhausen. Er
ist der letzte seiner Art im Kaiserstuhl-
Breisgau. Die für den Selbstversorgeranbau
wertvolle Kultursorte ist nur durch Veredlung
auf andere Maulbeer-Sämlinge zu vermehren
.

In früheren Zeiten waren Maulbeersträucher und -bäume in den warmen Gegenden Badens
recht verbreitet. Sie hatten eine interessante kulturelle Bedeutung. In alten Obstbau- und
auch Kochbüchern zählte man den Schwarzen Maulbeerbaum (Morus nigra) zum Beerenobst
. Die Weiße Maulbeere (Morus alba) wurde in Deutschland vor allem während des
18. Jahrhunderts viel angepflanzt; ihre Blätter dienten als Futter für die Seidenraupen. Alle
Länder, die sich mit der Gewinnung von Naturseide befassen, halten Weiße Maulbeeren
noch heute.

Von der großen Vergangenheit der Maulbeeren im Badischen Ländle findet man jetzt nur
noch Spuren. Folgende aus Kenzingen und seiner weiteren Umgebung seien genannt:

• Auf einem Obstgrundstück am nördlichen Ende der Kenzinger Hagelbergstraße steht ein
erst vor wenigen Jahren neugepflanzter Hochbusch der Weißen Maulbeere.

• Im Herbolzheimer Gewann »Hüttenbühl« befinden sich vier ältere Gebüsche der Weißen
Maulbeere an der Böschung eines Feldweges.

• Eingewachsen in andere Feldgehölze einer Böschung im ehemaligen Ringsheimer Erzbergwerkgelände
erkennt man noch fünf verwilderte, teilweise abgängige Weiße Maulbeerbäume
und -sträucher.

• Auf einer Parzelle der Gemarkung Hügelheim (Stadtteil von Müllheim/Baden) gibt es
noch sieben mächtige, über 120 Jahre alte Weiße Maulbeerbäume.

• Den Hof von Frau Marie Staiblin in Königschaffhausen a.K., Obere Guldenstraße 18,
ziert ein mindestens 95 Jahre alter Hochstamm der Schwarzen Maulbeere.

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