http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1986-6/0049
Bild 12: Holzrelief
Holz als Kraftübertragungsmittel im Maschinenbau - Holzkammen
bei Wasserkraftanlagen
In älteren, langsamlaufenden Wasserkraftanlagen kann man des öfteren an den großen
»Kronrädern« aus Hartholz gefertigte »Holzkammen« sehen, die die Kraftübertragung
zwischen dem zum Teil mehr als zwei Meter im Durchmesser großen Kronrad und dem
kleinen, schnelldrehenden Zahnrad, dem »Ritzel«, bewerkstelligen. Diese »Holzkammen«
haben die Form von Zähnen eines Zahnrades. Am Kronrad sind sie einzeln mittels stählernen
Rundstäben und Holzkeilen unverrückbar befestigt. Immerhin müssen sie Kräfte in
der Größenordnung von Hunderten von Kilogramm und Leistungen von 100 kW und
mehr übertragen.
Die Verwendung von Hartholz für diesen Zweck hat wohl darin seinen Grund, daß dies damals
, um die Jahrhundertwende, kostengünstiger war als die Herstellung eines Zahnrades
solch großer Abmessungen beispielsweise als Stahlgußrad. Bestimmt hatte man aber damals
auch die Geräuschminderung erkannt, die in der Werkstoffkombination Stahlgußritzel
- Holzkammenkronrad begründet ist. Es ist schon erstaunlich, wie ruhig diese alten
Wasserkraftmaschinen laufen, regelmäßige Schmierung des Zahnradgetriebes selbstverständlich
vorausgesetzt.
Nicht jedes Holz eignet sich freilich für diesen Zweck. Die Holzkammen werden aus Weißbuche
hergestellt, wofür auch der Ausdruck »Hagebuchenholz« gebräuchlich ist. Voraus-
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