Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
7. und 8. Jahrgang.1987/1988
Seite: 4
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1988-7-8/0006
Der Geologische Bau der Umgebung von Hecklingen

Die Burgruine Lichteneck und der Michaelsberg bei Riegel bewachen die Riegeler Pforte.
Windgeschützt unter der Burg liegt das Dorf Hecklingen. Wie ist diese Landschaft entstanden
, die der Mensch, insbesondere in jüngster Zeit, erheblich umgestaltet hat? Der
Gang durch die Erdgeschichte dieses Landstrichs wird zahlreiche Fragen klären und auch
das geologische Verständnis für unsere Heimat fördern. Der Schwerpunkt wird auf das
Hecklingen umgebende Gemeindegebiet gelegt, doch soll das zur Gemarkung gehörende
Waldgebiet im Kirnbachtal beim Auhof nicht vergessen werden.

Der topographische Überblick über das Gebiet zeigt, daß der höchste Punkt in dem Hochwald
südlich des Auhofs bei 418,6 m, der tiefste Punkt am Kirnbach bei rd. 320 m liegt.
Hingegen wird der höchste Punkt im eigentlichen Gemeindegebiet mit 299,6 m ü.N.N.
(Forlenwald) schon um 119 m niedriger angegeben. Die tiefste Stelle ist beim Austritt der
Elz mit 178,1 m ü.N.N. erreicht. Die Differenz von 121,5 m verdeutlicht bemerkenswerte
morphologische Höhenunterschiede, wobei die Ruine Lichteneck die Ebene schon mit rd.
68 m überragt.

Die Oberflächengewässer, an denen die Gemeinde Anteil hat, sind die Elz mit der Kreitelz,
der Auenbach und in der Waldexklave der Kirnbach.

Am Rand der Oberrheinebene liegend gehört der größte Teil des Gemeindegebiets den lößbedeckten
Vorhügeln der Emmendinger Vorbergzone an. Nur die Waldexklave liegt im Gebiet
der Ottoschwandener Platte. Alle diese Landschaftsteile haben einen unterschiedlichen
geologischen Aufbau und damit auch eine unterschiedliche geologische Geschichte.
Allen gemeinsam ist jedoch, daß das Grundgerüst des heutigen Landschaftsbildes während
der Erdneuzeit seit rd. 60 Millionen Jahren angelegt und gestaltet wurde, wobei die
endgültige natürliche Gestalt nicht viel älter als rd. 10.000 Jahre ist. Danach trat dann der
Mensch zunächst zaghaft, seit der Zeitenwende verstärkt und heute massiv landschaftsgestaltend
auf.

Der Blick auf die geologische Kartenskizze und das geologische Profil lehrt, daß nur Gesteine
eines kleinen Teils der Erdgeschichte in dem betrachteten Gebiet anstehen. Die in
der Erdfrühzeit (Algonkium, Paläozoikum) und Erdaltertum entstandenen Gneise finden
sich erst sehr weit östlich im Schwarzwald (Gneise, Granite) oder aber rd. 250 m unter
Hecklingen. Weit verbreitet sind Gesteine des Erdmittelalters (Mesozoikum) und da vor
allem der Trias (Dreiheit: Buntsandstein-Muschelkalk-Keuper), während Juraablagerungen
erst westlich Hecklingen unter mächtiger Kiesablagerung zu vermuten sind. Die Erdneuzeit
(Neozoikum) ist mit Ablagerungen des Quartär, insbesondere Pleistozän und des
Holozän vertreten.

Da die Erde lebt, wie Vulkanausbrüche und Erdbeben zeigen, ist im Laufe der Jahrmillionen
die Verteilung Land/Meer nicht immer gleich geblieben. Zu allen Zeiten haben sich
unterschiedliche Gesteine gebildet. Einmal waren es Ablagerungen im Meer, das andere
Mal solche auf dem Land, die sich nicht nur in ihrem Aussehen unterscheiden, sondern
auch durch die Überreste der Welt der Lebewesen, die ja ebenfalls eine Entwicklung durchgemacht
hat.

Die Beschreibung der Schichten folge erfolgt von alt nach jung bzw. von unten nach oben,
da hierzulande immer die jüngere Schicht auf der älteren lagert.

Die ältesten im Gemeindegebiet anstehenden Gesteine gehören dem Buntsandstein an. Sie
bilden den Untergrund der Waldexklave im Kirnbachtal im Auhof. Von dem dreigeteilten

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