Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
7. und 8. Jahrgang.1987/1988
Seite: 222
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1988-7-8/0224
Vom Weinbau in Hecklingen

Der älteste urkundliche Nachweis von Hecklingen unter der Bezeichnung Harkkelingen
stammt aus dem Jahre 1112. Vermutlich existierten damals dort bereits Rebpflanzungen,
zumal für das unmittelbar benachbarte Kenzingen, zu dem Hecklingen heute als Ortsteil
gehört, Weinbau durch eine Schenkungsurkunde an das Benediktinerkloster in Lorsch
schon aus dem Jahr 772 schriftlich belegt ist. Nach der »Geschichte des badischen Weinbaues
« von K. Müller (2. Aufl. 1953) wurde 1273 dem Prior von Nikolauszell und Ripolts-
au ein Hof in Hecklingen mit den dazu gehörenden Reben verkauft, woraus sich schließen
läßt, daß es sich um ein größeres Objekt gehandelt hat. Wie man dem Günterstaler Güterbuch
von 1344 entnehmen kann, verfügte das 1158 gegründete Kloster Tennenbach nach
dortigen Akten im Jahr 1341 über Rebbesitz in Hecklingen. Auch das im Schwarzwald gelegene
Benediktiner-Kloster St. Georgen (1084-1536) besaß nach dem Tagebuch von Abt
Gaier Hecklinger Reben. Nach K. Müller (1953) diente bereits 1492 der Hang unter der
Burgruine Lichteneck dem Weinbau. Um 1820 ließ Graf Hennin eine 10 Morgen große Fläche
rigolen und mit verschiedenen Edelsorten bepflanzen. Die dort erzeugten Weine zeigten
eine so hohe Qualität, daß sie je Saum (= 150 Liter) einen Erlös von 33 Gulden erbrachten
, während die gleiche Menge von üblichen Rebsorten zu 14 Gulden verkauft wurde
. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Weinbau am Schloßberg in Hecklingen wieder
eingestellt. Ein Teil des Geländes erhielt später durch die Badische Landesbauernschaft eine
Neubepflanzung mit verschiedenen Rebsorten, während den Rest die Weinhandlung Bastian
in Endingen weinbaulich nutzte.

Eine interessante Aufstellung des Weinwachstums von 1626 bis 1875 verdanken wir Albert
Graf von Hennin (1816 - 1894), Großvater von Ludwig Graf von Hennin:

1626

am 26. Mai alles erfroren

56

dto.

27

saurer Wein

57

dto.

28

garnichts

58

schlecht

29

guter Wein

59

schlecht

1630

ebenfalls

1660

sehr gut und teuer

31

dto.

61

dto.

32

schlechter Wein

62

schlecht

33

dto.

63

gar nichts

34

guter Wein

64

mittelschlecht

35

dto.

65

mittelschlecht und wenig

36

schlechter Wein

66

viel und gut

37

erträglich

67

mittelschlecht

38

sehr guter Wein

68

schlecht

39

ganz sauer

69

sehr gut und theuer

1640

schlecht

1670

gut

41

dto.

71

mittelschlecht

42

weniger schlecht

72

schlecht

43

guter Wein

73

dto.

44

sehr guter Wein

74

mittelschlecht

45

guter Wein

75

im Sommer erfroren

46

garnichts

76

sehr gut, viel und theuer

47

guter Wein

77

mittelschlecht

48

ziemlich gut

78

viel und gut

49

schlecht

79

viel und schlecht

1650

dto.

1680

gut

51

gut u. theuer

81

etwas besser

52

dto.

82

wenig und schlecht

53

gut

83

wenig und mittelschlecht

54

mittelschlecht

84

sehr gut

55

nichts

85

sehr schlecht

222


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