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Vom Weinbau in Hecklingen
Der älteste urkundliche Nachweis von Hecklingen unter der Bezeichnung Harkkelingen
stammt aus dem Jahre 1112. Vermutlich existierten damals dort bereits Rebpflanzungen,
zumal für das unmittelbar benachbarte Kenzingen, zu dem Hecklingen heute als Ortsteil
gehört, Weinbau durch eine Schenkungsurkunde an das Benediktinerkloster in Lorsch
schon aus dem Jahr 772 schriftlich belegt ist. Nach der »Geschichte des badischen Weinbaues
« von K. Müller (2. Aufl. 1953) wurde 1273 dem Prior von Nikolauszell und Ripolts-
au ein Hof in Hecklingen mit den dazu gehörenden Reben verkauft, woraus sich schließen
läßt, daß es sich um ein größeres Objekt gehandelt hat. Wie man dem Günterstaler Güterbuch
von 1344 entnehmen kann, verfügte das 1158 gegründete Kloster Tennenbach nach
dortigen Akten im Jahr 1341 über Rebbesitz in Hecklingen. Auch das im Schwarzwald gelegene
Benediktiner-Kloster St. Georgen (1084-1536) besaß nach dem Tagebuch von Abt
Gaier Hecklinger Reben. Nach K. Müller (1953) diente bereits 1492 der Hang unter der
Burgruine Lichteneck dem Weinbau. Um 1820 ließ Graf Hennin eine 10 Morgen große Fläche
rigolen und mit verschiedenen Edelsorten bepflanzen. Die dort erzeugten Weine zeigten
eine so hohe Qualität, daß sie je Saum (= 150 Liter) einen Erlös von 33 Gulden erbrachten
, während die gleiche Menge von üblichen Rebsorten zu 14 Gulden verkauft wurde
. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Weinbau am Schloßberg in Hecklingen wieder
eingestellt. Ein Teil des Geländes erhielt später durch die Badische Landesbauernschaft eine
Neubepflanzung mit verschiedenen Rebsorten, während den Rest die Weinhandlung Bastian
in Endingen weinbaulich nutzte.
Eine interessante Aufstellung des Weinwachstums von 1626 bis 1875 verdanken wir Albert
Graf von Hennin (1816 - 1894), Großvater von Ludwig Graf von Hennin:
1626
am 26. Mai alles erfroren
56
dto.
27
saurer Wein
57
dto.
28
garnichts
58
schlecht
29
guter Wein
59
schlecht
1630
ebenfalls
1660
sehr gut und teuer
31
dto.
61
dto.
32
schlechter Wein
62
schlecht
33
dto.
63
gar nichts
34
guter Wein
64
mittelschlecht
35
dto.
65
mittelschlecht und wenig
36
schlechter Wein
66
viel und gut
37
erträglich
67
mittelschlecht
38
sehr guter Wein
68
schlecht
39
ganz sauer
69
sehr gut und theuer
1640
schlecht
1670
gut
41
dto.
71
mittelschlecht
42
weniger schlecht
72
schlecht
43
guter Wein
73
dto.
44
sehr guter Wein
74
mittelschlecht
45
guter Wein
75
im Sommer erfroren
46
garnichts
76
sehr gut, viel und theuer
47
guter Wein
77
mittelschlecht
48
ziemlich gut
78
viel und gut
49
schlecht
79
viel und schlecht
1650
dto.
1680
gut
51
gut u. theuer
81
etwas besser
52
dto.
82
wenig und schlecht
53
gut
83
wenig und mittelschlecht
54
mittelschlecht
84
sehr gut
55
nichts
85
sehr schlecht
222
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