http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1988-7-8/0239
Notizen über eine Verkostung Hecklinger Weine im März 1990
1988er Hecklinger Schloßberg, Spätburgunder Weißherbst Kabinett trocken
Weinbau Theodor Striegel, Hecklingen
Rose, typisch;
zartduftig, dezentes, noch unentwickeltes Sortenbukett;
ein verhältnismäßig leichter bis knapp mittelschwerer Weißherbst, trocken, von auffallender
Frische und Jugendlichkeit,, ein Eindruck, der durch die fein gelöste Kohlensäure hervorgerufene
Spritzigkeit und eine lebhaft-rassige Säure noch unterstrichen wird. Ein anregender
, zum Weitertrinken animierender Wein, mit zarter Frucht und ergiebigem Saft. Der
willkommene Begleiter eines deftigen Vesper par excellence.
1988er Hecklinger Schloßberg, weißer Burgunder Spätlese trocken
Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
Blassgrünlichgelb;
duftig, ausdrucksvolles Burgunderbukett, Fülle verratend;
gut mittelschwerer, trockener, noch jugendlicher Wein, von beeindruckend füllig-saftiger
Art, reicher Frucht und weinig-reifer Säure. Ein beeindruckender Wein von schöner Burgunderart
, reich und ergiebig, nachhaltig im Abgang.
1988er Hecklinger Schloßberg, Gewürztraminer Spätlese trocken
Weinkellerei L. Bastian, Endingen
Zartstrohgelb;
zartduftig, attraktives, dezentes Sortenbukett;
gut mittelschwerer, trockener, dabei jedoch sehr rund wirkender Wein dank einer sortentypisch
milden Säure und der fein-schmelzigen Aromenstruktur dieses typischen Gewürztra-
miners. Ein recht nachhaltiger Wein mit feiner Würze, recht nachhaltig-reintönigem Sortencharakter
.
1987er Hecklinger Schloßberg, Ruländer Eiswein
Badischer Winzerkeller, Breisach
Ortsverkaufsstelle der Winzergenossenschaft, Margarete Hirschbolz, Hecklingen
Rötlichgold/bernsteinfarben;
intensiv duftig, mit eisweintypischen Pilzaromen, Anflug von Honig und Lanolin; reifsüßer
, opulent-fruchtiger Tropfen, von cremiger Konsistenz, mit feiner, pikanter, eisweintypi-
scher Säure, die die reiche Süße harmonisch ausbalanciert. Ein Nektar mit nicht enden
wollendem, in seiner Intensität fast schmerzendem Abgang.
Wolfgang Hammer
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