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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1989-9/0019
Das zeichnerische Talent von EFES war für Wahl und Entwicklung seines Berufsweges entscheidend
, und er hat es perfekt beherrscht. Das zeigen insbesondere seine Zeichnungen
in dem Handbuch der Ornamentik, die eine exakte disziplinierte Graphik darstellen. Das
Buch enthält auch Zeichnungen, die mit HB und ML signiert sind, sie stammen von Hermann
Billing und Max Laeuger, beide waren Schüler und Mitarbeiter von EFES, und beide
waren während meiner Studienzeit Professoren an der Technischen Hochschule Karlsruhe.
Die Zeichenfertigkeit von EFES ist auch in seinen Aquarellen zu erkennen, denen immer
eine perspektivisch genaue Zeichnung unterliegt. EFES befaßt sich in seinem »Handbuch
der Aquarellmalerei« mit den Grundlagen und mit den verschiedenen Techniken dieser
Kunst. Er sagt über deren Vorbedingungen: »Außer Talent ist die zweite, absolut nötige
Vorbedingung genügende Fertigkeit im Zeichnen und die Kenntnis der Hauptregeln der
Perspektive. Wer die Form im Zeichnen nicht beherrscht, der kann sie auch im Malen nicht
beherrschen. »Ich überlasse das Urteil über die Aquarellkunst von EFES Kritiken seiner
Zeitgenossen aus Anlaß von Kunstausstellungen:

»Von Franz Sales Meyer werden eine Reihe von Aquarellen gezeigt, ob es Motive aus unserer
Umgebung, ob das romantische Meersburg oder solche aus dem sonnigen Süden sind,
immer ist der Charakter der Landschaft glücklich getroffen, jedes Blatt beweist das liebevolle
Verständnis für die Natur, von natürlichem Empfinden geleitet, fern jeder Modeströmung
hat der Künstler uns eine Fülle reizvollster Arbeiten hinterlassen.« Oder: »Eine stattliche
Reihe farbiger Skizzen und Aquarelle zeigen den aus Kenzingen gebürtigen Künstler
in seiner geistigen und künstlerischen Beweglichkeit. Wasser, Bäume und Architekturen
sind seine Lieblingsmotive, die er bald farbig in Aquarell, bald mit sparsamem Weiß auf
Tonpapier meistert.«

Was der Maler in seinen Aquarellen, der Poet in seinen Gedichten und Liedern nicht ausdrücken
konnte, das hat er niedergeschrieben. Eine heitere Weltanschauung, die Liebe zur
Natur, das Verständnis für alles Menschliche, sein geschichtliches und literarisches Wissen,
seine heimatliche Verbundenheit, seine Kenntnisse auf allen Geistesgebieten und letztlich
seine vielseitigen Erlebnisse sind Themen und Inhalte der mehr als 100 Plaudereien - so
nannte er die Geschichten und Betrachtungen, die er humorsprühend und mit einer plastischen
Darstellungsgabe verbunden - schrieb das Karlsruher Tagblatt - in dieser Zeitung in
den Jahren 1920 bis 1927 veröffentlicht hat.

»Über den Aufbau der Sprache«, - »Im Sägewerk der Gedanken« - »Pädagogisches« -
Plauderei über die Erde« - »Der Wald« - »Der Kopf« - »Die Hose « - »Plauderei über den
Stil« - »Gesund und krank«, das sind einige der vielseitigen unterschiedlichen Themen.
Ich habe für diesen Beitrag die beiden folgenden Plaudereien ausgewählt und hoffe, daß
sie den Lesern gefallen.

Der Gemeinderat der Stadt Kenzingen hat den Sohn dieser Stadt in Anbetracht seiner Verdienste
um seine Vaterstadt am 6. März 1885 zum Ehrenbürger ernannt.

Die »Zunft der Arche Karlsruhe« der Kunstgewerbler hat »Ihrem ES.« im Winterbrief
vom Januar 1928 einen Nachruf gewidmet, der mit Worten von ihm endet:

»Laßt uns Schönheit kosten,

Rasten nicht noch rosten,

Jede Stunde nützen, die das Glück uns beut!

Geht der Krug in Scherben,

Laßt uns selig sterben,

Ohne Eile, denn der Fall hat Zeit.«

FS. Meyer

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