Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
10. und 11. Jahrgang.1990/1991
Seite: 177
(PDF, 67 MB)
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Unternehmenskultur heute

Aufgrund der sich ständig weiterentwickelnden Materialien und Verarbeitungsmethoden
spielt die Fortbildung eine wichtige Rolle. Sie wird sowohl von der Industrie- und Handelskammer
als auch von einzelnen Firmen für Angestellte und Geschäftsinhaber angeboten
. Mindestens zweimal jährlich machen Chef und Angestellte von diesem Angebot
Gebrauch. Genutzt werden auch die Informationen, die alle zwei Jahre stattfindende
Intersanitär- und Heizungsmesse in Frankfurt bietet.

B. Walzer ist Mitglied der Innung Sanitär- und Heizungstechnik
in Emmendingen und sitzt dort im Gesellenprüfungsausschuß
. Maschinist bei der Freiwilligen Feuerwehr, Mitglied des
Pfarrgemeinderates, Mitglied der Narrenzunft Kenzingen. Seit
1977 in der Handels- und Gewerbevereinigung, momentan 1.
Vorsitzender.

Die Personalsituation kann als zufriedenstellend bezeichnet werden, obwohl es kaum noch
Facharbeiter, eher noch Lehrlinge gibt. Die Arbeitszeiten sind noch nicht auf dem Level
der tariflichen Wochenarbeitszeit, da sie sich zwischen 40 und 45 Stunden für die Angestellten
, bzw. 50 bis 60 Stunden für Herrn und Frau Walzer bewegen.

Die Arbeitszeit des Chefs gliedert sich folgendermaßen auf: Etwa zwei Drittel müssen für
die Mitarbeit auf dem Bau angesetzt werden, 15 % werden von Kostenvoranschlägen in
Anspruch genommen, die restlichen 20 % gehören der »unproduktiven Arbeit«, d. h. der
Büroarbeit. Etwa 70 % der Aufträge betreffen Installationsarbeiten, 30 °7o die Bau-
blechnerei.

Der Firma Zahner war es bereits 1960 möglich gewesen, Urlaub zu machen. Den Nachfolgern
geben die obligatorischen Bauferien - drei Wochen im Sommer - den Rahmen vor.
Zusätzlich wird der Betrieb über Weihnachten/Neujahr für eine Woche geschlossen. Der
Kollege im Nachbarort wird darüber informiert, so daß er in Notfällen aushelfen kann.

Die Kunden — Hausbesitzer und Mieter, Baugesellschaften und kommunale Bauämter
— kommen zu 90 <Vb aus Kenzingen und Umgebung. Der Trend geht zwar zu hochwertigen
Gütern, aber die Kunden sind preisbewußt, lassen sich Kostenvoranschläge machen
und wählen gezielt aus. Die Konkurrenz ist beträchtlich größer geworden: Waren es 1962
nur 38 Mitglieder, so umfaßt heute die Innung Sanitär- und Heizungstechnik Emmendingen
mehr als 70 Personen. Umso wichtiger sei es heute, meint Frau Walzer, durch zuvorkommendes
Benehmen, termingerechtes Arbeiten, Zuverlässigkeit und Koordination der
Arbeit mit anderen Handwerkern sich den geschäftlichen Erfolg zu sichern. »Tradition
und Fortschritt« heißt das Motto heute, überkommene Werte und gleichzeitig Offenheit
gegenüber Innovationen und Kundenwünschen. Nicht umsonst gehen die stärksten Innovationsimpulse
in kleineren Betrieben von der Betriebsleitung und den Kunden aus, wie
das Institut für Wirtschaftsforschung feststellte. Es wird sich zeigen, mit welchen Ideen
der Sohn Christian, geb. 1974, nach Abschluß seiner Ausbildung zur Weiterentwicklung
des Handwerksbetriebs beitragen wird.

Ursula Huggle

Quellen:

Ausgefüllter Fragebogen. Interviews am 15.3. und 22.3.1990. Brief von Frau Walzer (26.4.1991). Artikel
von Frau Walzer in Sl-Information 9/13. Jahrgang 1987. Erfolgsentwicklung Walzer Bernhard
v. 26.1.1989, erstellt von der Sparkasse Nördlicher Breisgau.
Spezielle Literatur:

Sl-Information (Sanitär-Illustrierte), mehrere Jahrgänge.

Der Überblick, Informationen aus Wirtschaft u. Politik, 32. Jg. März 3/90.

Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, in: Der Bürger im Staat, 38. Jg. Heft 3, September 1988. FAZ v.

20.3.1990u.7.2.1991. BZ v. 3.9.1991. Südkurier, 15.10.1949. Landpost v. 15.9.1949. Südkurier v. 15.10.1949.

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