Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
10. und 11. Jahrgang.1990/1991
Seite: 236
(PDF, 67 MB)
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Geschichtliches

über die Namen der Straßen unserer engsten Umgebung

Guntramweg

Graf Guntram war um die Mitte des 10. Jahrhunderts der einflußreichste und mächtigste
Dynast im Breisgau und im oberen Elsaß. Die Straßen am Rande des Schwarzwaldes und
der Schiffahrtsweg auf dem Rhein waren unter seiner Kontrolle. Er kam in Konflikt mit
Otto I. Auf dem Reichstag von Augsburg (952) wurde Guntram wegen Hochverrates verurteilt
und seine Güter eingezogen. Kaiser Otto I. schenkte im Jahre 969 den Besitz Guntrams
in Kenzingen dem Kloster Einsiedeln in der Schweiz. Darum stand auch Einsiedeln
das Patronat über die Georgskirche in Altenkenzingen zu. Es ist möglich, daß das Geschlecht
der Grafen Guntram die Kenzinger St. Georgskirche als Eigenkirche auf seinem
Besitztum erbaut hat. Dieser Guntram, den man für den Stammvater des Zähringischen
und Habsburgischen Fürstenhauses hält, muß schwäbischer Herkunft gewesen sein.

Habsburgerstraße:

Kenzingen gehörte ab dem Jahre 1298 bis 1806 zu Vorderösterreich und stand somit unter
der Herrschaft der Habsburger. Unter ihrer Herrschaft blühte die Stadt auf.

Andlauweg:

Wo heute das 1949 an der Bombacherstaße errichtete Bildstöckchen steht, stand die St.
Peterskirche in Altenkenzingen. Im Jahre 885 schenkte Karl der Dicke die Kirche, samt
ihrem Besitz in Kenzingen, dem von seiner Frau Richardis gegründeten Kloster Andlau
im Elsaß. Demnach unterstand die ganze Gerichtsbarkeit von Altenkenzingen einige Jahrhunderte
lang dem Kloster Andlau.

Hürnheimweg:

Im Jahre 1515 gerieten die Habsburger in Geldnot und verpfändeten Kenzingen an Wolf
von Hürnheim zu Tuttenstein. Dieser Pfandherr hat sich um die Stadt sehr verdient gemacht
. Er erbaute 1518 die Seitenkapelle der Stadtkirche und 1520 das heute noch stehende
Rathaus. Sein Grabmal und das seiner Tochter in der erbauten Seitenkapelle der
Stadtkirche sind kostbare Kleinodien.

Zähringerstraße:

Die Herzöge von Zähringen gründeten die Städte Freiburg (1091), Villingen, Offenburg
u.a. nach einem klaren und zweckmäßigen Stadtplan. Dies machte auf kleinere Herrscher
Eindruck. 1248 erfolgte die Gründung der Stadt Kenzingen durch Rudolf II. von Osenberg
. Die Stadtgründung lehnte sich rechtlich und formal auf das engste an die Zähringerstädte
an. Die Stadt Kenzingen erhält Freiburger Recht, der Grundriß wiederholte etwa
auf die Hälfte verkleinert und vereinfacht die Anlage von Villingen. Die Benennung Zähringerstraße
führt meines Erachtens auf die falsche Annahme, daß Kenzingen eine Zähringerstadt
sei, zurück. Durch die Bemühungen der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte
und Landeskunde Kenzingen — in ihrer Jahrespublikationen »Die Pforte« ab 1981 bis heute
finden Sie breite wissenschaftliche Abhandlungen über das hier weiter oben Ausgesagte
— wurde es klargestellt, daß Kenzingen keine Zähringerstadt ist.

Hachbergweg

Als die Üsenberger Aussterben, übernehmen die Markgrafen Hachberg den Üsenberger
Besitz. Im Jahre 1352 bestätigte Heinrich von Hachberg »als Herr von Kenzingen« die
Freiheiten und Rechte der Stadt Kenzingen. Die Ruinen der alten Feste Hachberg bei Emmendingen
, die seit dem 17. Jahrhundert Hochberg genannt wird, wurde in unseren Tagen
sehr schön renoviert.

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