Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
10. und 11. Jahrgang.1990/1991
Seite: 240
(PDF, 67 MB)
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Abb. 1: Das nördliche Stadttor in einer Zeichnung Abb. 2: Das südliche Stadttor in einer Zeichnung
von 1826. von 1826.

Weit gedrungener erscheint das südliche Stadttor (Abb. 2), das uns gleichfalls in einer Zeichnung
von 1826 überliefert ist. Ob es je die gleiche Höhe wie das Nordtor besaß - vielleicht
nach einer Zerstörung niedriger wiederaufgebaut wurde - ist ungewiß. Eckquader - vermutlich
ebenfalls Buckelquader - bestimmten auch seine Baukanten, die Durchfahrt war
spitzbogig und dem Anschein nach kreuzgratgewölbt. Den trotzig wirkenden, abgesehen
von zwei schmalen Schießscharten ungegliederten Baukörper bedeckte ein Pyramidendach.
Beide Kenzinger Tore waren in Form, Proportion und zeitlicher Stellung eng verwandt mit
Toren in Villingen, Rottweil oder Freiburg, die man noch heute bewundern kann.

Das am Ende der Brotgasse liegende Schwabentor (Abb. 3) ist anders als die beiden Haupttore
von Kenzingen erhalten geblieben, weil es sich an keiner Durchgangsstraße befand
und so im 19. Jahrhundert den Verkehr nicht behinderte. Erst im 18. Jahrhundert wurde
das Tor durch ein an die Stadtmauer gelehntes Haus gebrochen. 1958 erneuerte man den
Bau stark und veränderte in diesem Zusammenhang den Torbogen.

Hat er die Altstadt betreten, so fällt schon bald dem aufmerksamen Spaziergänger bei
einem Gang durch Kenzingen auf, daß der Ort eine beachtliche Zahl kunstvoll gestalteter
Portale und Türen aufweisen kann. Das älteste dürfte jenes am ehemaligen Herrschaftshaus
der Bettscholdt Blumeneck sein (Abb. 4 + 5). Das noch ganz spätgotisch aufgefaßte
Kielbogenportal stammt aus dem späten 15. bzw. frühen 16. Jahrhundert. Gekehlten Seitenpfosten
sind in den Kehlen jeweils Rundstäbe vorgelegt, die oben in einen Eselsrücken
übergehen. Der Eselsrücken setzt sich aus insgesamt zwei Rundstäben zusammen, die von
einem Segmentbogen überfangen werden. Die Rundstäbe sind an ihrem Fuß verdickt und
netzartig reliefiert. Insgesamt wirkt das Portalgewände durch seine kräftigen, wulstigen
Rundstäbe schwer.

Weit feiner erscheint dagegen das Portal an der ehemaligen Pfarrscheuer (Abb. 6). Es ist
1553 datiert und zeigt sich ebenfalls noch ganz spätmittelalterlich dekoriert. So wächst
der feine Kielbogen aus Rundstäben heraus, die die Kehlen der Seitenpfosten begleiten.

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