Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
12. und 13. Jahrgang.1992/1993
Seite: 125
(PDF, 46 MB)
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wappen, vor allem der Üsenberger, weisen auf Herkunft aus Wonnental hin, die vor der
hl. Agnes knieende Nonne auf die Äbtissin Agnes (+ 1326). (Abb. 1 M)
Der 260 Blatt starke Codex mit Antiphonen (Wechselgesängen der Nonnen) ist außerordentlich
reich geschmückt. Allein 230 große blau-rote Filigraninitialen stehen am Anfang
der Texte, davon haben einige figürliche Darstellungen, über mehrere dieser Zierbuchstaben
wurden später Bilderinitialen auf Goldgrund geklebt. Diese Zufügung muß um 1350
stattgefunden haben. Eine aufgeklebte Initiale mit Darstellung der Trinität über Christus
vor einem knieenden Ordensmann, der mit »Fr(ater)... Abbas« bezeichnet ist, entspricht
der Darstellung des Abtes Johannes Zenlin im Tennenbacher Urbar 3 das 1341 vollendet
wurde und der Darstellung auf einem Ziborium aus Tennenbach (heute auf Schloß Harburg
b. Donauwörth, Fürstl. Oettingensche Sammlungen) 4 . Daraus geht wohl hervor,
daß Abt Johannes Zenlin von Tennenbach an der Stiftung der späteren Goldgrund-Initialen
beteiligt war, er war ja als nächster Zisterzienserabt Betreuer der Wonnentaler Nonnen.

Für Kenzingen ist nicht nur das kostbare Buch mit seiner reichen Ausstattung und den
außerordentlich schönen Heiligendarstellungen interessant. Sehr wichtig sind die Stifterwappen
neben den Initialen (Abb. 5a-c), denn neben diesen knieen die Stifter und Wohltäter
, die diesen aufwendigen Buchschmuck bezahlt haben. Es sind meist weltliche Herren
und Frauen, die teilweise durch ihre Wappen gekennzeichnet sind, aber auch knieende Nonnen
und Mönche, deren Familien das Kloster beschenkten. Zweimal erscheint das Üsenberger
Wappen, der Flug auf Blau: auf fol. 19 v. neben drei Szenen von Johannes Ev.
zusammen mit dem Wappen der Zoller von Kenzingen und auf fol. 201 beim hl. Michael
(Abb. 2 b). Die Üsenberger als Gründer von Kenzingen nahmen lebhaften Anteil am Kloster
Wonnental. Aus der Familie von Zoller stammte die Äbtissin Cäcilia I, die 18 Jahre
dem Kloster vorstand und 1344 starb. 5

Abb. 7: Initiale G: Marientod, Ettal 6602.

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