Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
16. Jahrgang.1996
Seite: 144
(PDF, 45 MB)
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Und noch eines: Seit alters her haben Dichter den Rebensaft besungen. Sie beobachteten sein
Werden von der Rebenblüte bis zur Kelter, lobten den Winzer, den Weingott, den Rausch,
beschrieben im Wein Weisheit, Seele und Liebe aber auch Verdruß, Schwermut und Tod. Seit
frühester Zeit haben auch Künstler dem Wein ihre Werke gewidmet. Holzschnitte der Chinesen
, Vasen der Griechen, Fresken der Römer geben Zeugnis davon.

Den Bildhauer Hubert Bernhard haben die gewaltigen Rebflurbereinigungen zu diesen neuen

Darstellungen inspiriert. Der „Christus in der Kelter" in Ebringen ersetzte ein altes Flurkreuz

auf dem dortigen Pfarrweingrundstück. Dieses Denkmal war 1966 der Auftakt für viele neue

Denkmäler in den Rebbergen. „Es war eine schöne Zeit mit dem Wein", sagt er.

Ein guter Tropfen Wein kann Freude bringen und Leid, je nach Güte und Maß. Kunst besitzt

die Kraft, uns für Augenblicke der Wirklichkeit zu entheben - Tropfen der Besinnung. Das

Wort gibt Einblick in die Welt der Gedanken, der Seele - Tropfen der Weisheit.

Mögen dem Leser und Betrachter der folgende Beitrag von Hubert Bernhard Wort, Bild und

Wein Tropfen sein.

Quellen:

1 Verschiedene Schriften hrsg. zum Abschluß der großen Rebflurbereinigungen, u.a. auch "Von den Worten
des Hohen Liedes zum körperhaften Bildwerk" von Karl Kurrus, hrsg. von der Stadt Endingen,
Endingen 1973.

2 Marco, Ralph und Daniela Bernhard, Tropfen - Kunst und Lyrik zum Wein, erschienen im Oktober
1980 zum 60. Geburtstag des Bildhauers Hubert Bernhard, Villingen 1980.

3 Persönliches Gespräch von Klaus Weber mit Hubert Bernhard in seinem Atelier in Waldkirch im Juni
1996. Dort hängt auch das Original des Hummelbergdenkmals.

II. Adam und Eva im Weinparadies
von Hubert Bernhard

Wie ein Garten Eden liegen die sanften Hügel und die Rebterrassen im Umland des Städtchens
Kenzingen. Aus goldenen Ährenfeldern der Ebene schweift das Auge hinaus nach Osten, verweilt
bei lichten Hainen fruchtschwerer Obstbäume und schwingt empor zu schier endlosen
Flächen, bestanden mit saftstrotzenden Reben.

Welch Wunder, daß es den Betrachter da hinauszieht, in dieses herrliche Land. Auf gepflegten
Wegen erreicht man heute schnell die Höhen.

Von Terrasse zu Terrasse steigend, weitet sich der Horizont und das Herz will singen vor Freude
über so viel Schönheit.

Vor einem neuen Anstieg hält man überrascht inne vor einem neuen Denkmal aus hellgelbem
Jura-Kalkstein. Es ist sehr eigenwillig:

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