Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
16. Jahrgang.1996
Seite: 187
(PDF, 45 MB)
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Die Badische Weinstraße

- ein Wegweiser zu guten Tropfen -

von Klaus Weber

In Baden hat man - als erstes Weinbauland in Deutschland - genaue Karten für die Modernisierung
seiner Weinberge angelegt: der erste Rebenaufbauplan wurde für die Gemarkung
Erzingen am 31. Januar 1955 genehmigt, für Hecklingen am 21. Juni 1956, Bombach am 17.
April 1960 und für Kenzingen am 20. Januar 1961.

Dabei wurden gesetzlich verbindliche Grenzen zur Definition von Status und Qualität festgesetzt
, also genau abgegrenztes Rebgebiet, Rebsorten, natürlicher Mindestalkoholgehalt und
höchstzulässiger Alkoholgehalt, Hektarertrag mit Ertragsbegrenzung, weinbauliche Maßnahmen
(z.B. Stock- und Reihenabstand, Erziehungsform), Ernte (Zeitpunkt der Weinlese), Weinbereitungsmethoden
, analytische und organoleptische Weinprüfung (= amtliche Weinverkostung
). Dieser Status wurde auf Flurkarten (Maßstab 1:2500) am 1. September 1983 fortgeschrieben
. Heute verfügen alle weinbautreibenden Länder in Europa über mehr oder weniger
komplexe Systeme dieser Art für ihre Qualitätsweine b.A. (= aus einem bestimmten Anbaugebiet
, hier: Baden). Deshalb gilt der Ort, von dem ein Wein stammt, als das wichtigste Kriterium
seiner Qualität. Das Etikett ist der durch strenge Vorschriften festgelegte "Ausweis", hier
für den Badischen Wein.

Die Präzision dieses Systems der kontrollierten Herkunft hat für den Weinfreund natürlich
große Vorteile. Aber auch dem Touristen, der die Weinberge mit bekannten Namen wie etwa
"Hummelberg" oder "Lichteneck" gern mit eigenen Augen betrachten möchte, erweist es sich
als sehr hilfreich. Es ist ein großes Vergnügen, mit der Karte „ Weinland Baden " (Abb. 2) oder
„Baden - sein Weinbau, seine Weine"" durch das Weinland zu fahren oder mit der Karte
„Breisgauer Weinwanderweg" in der Hand durch die Rebberge zu wandern, deren Wein man
oft und gern getrunken hat. Unterschiede, die man früher nur aus der Theorie kannte, werden
plötzlich augenfällig. Man kann wirklich sehen,wie sich Beschaffenheit und Farbe des
Muschelkalkbodens am Hecklinger Schloßberg, des Lößbodens am Hummelberg oder der
schwere Lehmboden am Roten Berg verändern, wie die langgestreckten Hanglagen eindeutig
besseren Wasserabzug besitzen als das übrige Gelände, wie die besten Weinberglagen in sonnendurchwärmte
Winkel eingebettet sind.

1 Baden, sein Weinbau, seine Weine, Faltblatt, hrsg. von der Weinwerbezentrale Badischer Winzergenossenschaften
, Karlsruhe.

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