Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
17. Jahrgang.1997
Seite: 154
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1997-17/0156
Buchbesprechung

von Helmut Reiner
Frank Jones

Mit Rotwein gegen Herzinfarkt

Köln 1996, Verlagsgesellschaft, IIIS., br. DM 19,80

"Nur die Dosis macht, daß ein Ding nicht giftig sei", stellte Paracelsus bereits im 16. Jahrhundert
fest. Auf dieses Naturprinzip stieß die moderne Wissenschaft erneut durch ein seltsames
Phänomen, das "französische Paradoxon". Die Franzosen, besonders im Südwesten ihres
Landes, rauchen viel, treiben kaum Sport und essen reichlich Fett. Trotzdem haben sie eine
der niedrigsten Herzinfarktraten der Welt. Ihr Geheimnis: Rotwein - mäßig, aber regelmäßig
zu den Mahlzeiten getrunken.

Vorweggenommen, die Publikation, die wir hier vorstellen, ist kein Sachbuch des Weines,
sondern eine Gesundheitslektüre. Der Verfasser, der Amerikaner Frank Jones, bekennt in seinem
Vorwort: "Dieses Buch entstand vor allem aus Neugier und aus Sorge um meine eigene
Gesundheit. Als Mann, der die 50 überschritten hat, gehöre ich zur Hochrisikogruppe für einen
Herzinfarkt".

Schon Paulus schrieb an Timotheus: "Trinke nicht mehr Wasser, sondern brauche ein wenig
Wein um deines Magens willen und weil du oft krank bist". Heute werden zunehmend Erkenntnisse
gewonnen, die seinen Rat wissenschaftlich stützen. Louis Pasteur war der erste,
der die Wirkung des Weines ernsthaft erforschte. Der Arbeit an diesem Buch geht eine intensive
Beschäftigung mit allem Wissenswerten über Arteriosklerose, Alkohol und Wein voraus.
Daß Alkohol dick mache und grundsätzlich für die Gesundheit abträglich sei, sind Behauptungen
, die nicht den Tatsachen entsprechen.

Was ist nun das Besondere am Wein, auf das sich viele Untersuchungen stützen? Auf die konkreten
Einzelheiten einzugehen, würde hier zu weit führen. Der Autor verweist in seinen gewissenhaften
Recherchen auf die Ergebnisse der weltweiten wissenschaftlichen Erkenntnisse
der letzten Jahrzehnte: regelmäßiger und fortdauernder Genuß, besonders von Rotwein, hilft
bei der Verhinderung von Arteriosklerose und bewirkt ein Absinken der Sterblichkeitsraten
durch Herzkranzgefäßschäden. Diese Wirkung wird dem Gehalt und der Erhöhung der Antioxidantien
im Blut zugeschrieben, die die Ablagerung von Cholesterin in den Arterien vermutlich
verhindert. Über 50 Flavonoide sorgen dafür. Die Diskussion um die gesündesten
Weine ist längst nicht abgeschlossen. Es wird wohl noch etliche Jahre dauern, bis die komplexen
Wechselwirkungen aller Substanzen des Weines zuverlässig bewertet werden können.
Vom Standpunkt der Gesundheit betrachtet, sind drei Variable von Bedeutung: die Traubensorte
, das Anbaugebiet der Reben und die Herstellungsmethode.

Eine Studie in den USA (1993) ergab: maßvolles Trinken beeinflußt die Geisteskraft positiv
und stärkt den Mineralgehalt der Knochen. Wein steht auch in direkter Beziehung zum Bildungsgrad
des Konsumenten. Nicht zu verschweigen: was der Wein auf der einen Seite an
Nutzen stiftet, scheint er andererseits an Schaden anzurichten. Der Mißbrauch führt zu höherer
Sterblichkeit durch verschiedene alkoholbedingte Krankheiten.

Ein bis zwei Gläschen am Tage können jedenfalls nichts schaden - aber umsomehr nützen.
Nicht nur die Verdauung profitiert davon, sondern auch unsere allgemeine Lebenserwartung.
Und - nun, Prost allerseits!

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