Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
18., 19. und 20. Jahrgang.1998-2000
Seite: 25
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2000-18-20/0027
1996er Hecklinger Schloßberg Riesling, Spätlese trocken
Weingut Bernhard Huber, Malterdingen

Kräftig, gelb; noch etwas zugeknöpft, beginnt sich aber langsam zu öffnen; verheißungsvoller
Duft, feiner vollreifer Pfirsichduft, im Fruchtansatz auch nach Aprikose, geradlinige Fruchtdichte
, durchzogen von zarter Fruchtsüße. Wirkt kräftig, vollmundig (13,0 % Vol. Alkohol)
und zugleich finessenreich, eine kompakte Spätlese, ein eleganter Riesling (6,2 g/1 Säure),
dicht mit extraktreichem Fruchtkörper (Jahrgang 1996!), „Terroir-Note" (aus der Steillage des
Hecklinger Schloßberges, Muschelkalk), geschmeidig, langer, klarer Abgang.
Ich meine, die beiden Rieslingweine machen ihrem Königstitel unter den Weißweinen alle
Ehre.

Selektion

1993er Hecklinger Schloßberg Weißburgunder, Spätlese trocken
Staatsweingut Freiburg-Blankenhornsberg

In der Nase dezent, zurückhaltend, aber ausdrucksvoll, recht reif, feiner Honig-Melonen-Duft,
buttrig, zart-fruchtige Dichte, aber nicht wuchtig (12,0 % Vol. Alkohol), saftig mit kerniger
Frucht, pikantes Säurespiel (6, 7 g/1 Säure); gehaltvoll, finessenreiche Struktur, durch die Säure
sehr schlank, harmonisch, von leichter Art, elegant mit viel Würze, eine beachtliche Nachhaltigkeit
, sehr gefälliger Weißburgunder-Typ, jetzt trinkreif.

Wir erinnern uns: bis 1995 führte das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg am Hecklinger
Schloßberg Versuche durch, ein belebendes Element im Breisgau, Pioniergeist, Wissenschaft,
gutes Miteinander zwischen Forschung und Praxis bei den Rebbegehungen. Mit diesem
Weißburgerwein wollte das Staatliche Weinbauinstitut Flagge zeigen und bei der Diskussion
um Selektionsweine -man könnte auch sagen Grand Cru - dabei sein. Dieser Wein hat auch
preislich Aufsehen erregt. Es wurde aber nicht viel darüber geredet, es war von Anfang an eine
neue Weinlinie, nämlich eine Selektion, d. h. Trauben aus ausgewählten Reben, reife und
gesunde Trauben, unter 70 kg/ar Ertrag.

Dem Riesling und Weißburgunder soll jetzt der Ruländer folgen. Mit dem Spätburgunder zusammen
hat er das Weinland Baden berühmt gemacht. Baden ist sozusagen das Epizentrum
des Ruländers. Dieses „Zugpferd" im badischen Weinbau wollen wir im Folgenden in fünf
Varianten kennenlernen:

- die moderne Richtung: trocken, fruchtig als Grauburgunder, ein Klassiker;

- innovativ, international, als Weißwein-Cuvee aus dem Barrique;

- traditioneller Typ, Spätlese, lieblich;

- edelsüß als Eiswein und

- Beerenauslese.

Im Folgender der Klassiker:

1997er Kenzinger Hummelberg Grauburgunder, Spätlese trocken
Weingut Leopold Schätzle, Endingen

Dieser Wein kommt stattlich und stolz daher, wuchtig, feurig, mit überdurchschnittlicher Säure
(5,9 g/1), hoher Reifegrad. So, wie das Weingut einen Vor- und Nachnamen hat - Leopold
Schätzle - hat auch dieses Gewächs seinen Namen: die Lage ist der Familienname „Hummelberg
" und die Sorte der Vorname „Grauburgunder".

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