Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
18., 19. und 20. Jahrgang.1998-2000
Seite: 54
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Karl Fees; Spielende Putten, Öl auf Leinwand, undatiert

Einige Schritte entfernt von der St. Laurentiuskirche befand sich die Werkstätte des Kunsthandwerkers
Karl Weis. Hier fertigte man alles, was mit angewandter Kunst zu tun hat, vom
Ladenschild bis zum Andachtsbild. Eine Tafel verweist auf den Maler-Radierer Wilhelm Oe-
sterle, der in diesem Hause, von 1890 - 1893, seine Lehrzeit verbrachte.

Die Kunstgewerbeschule Karlsruhe und das Atelier Lovis Corinths in Berlin waren die Stationen
, die dem Wagenstadter Bauernsohn zur künstlerischen Verwirklichung verhalfen.

Lebensweg und kreative Ambitionen lassen sich auch vor den Wohnstätten der Lithographen
Spiess und des Kirchenmalers Karl Fees aufzeigen. Während sich Vater Valentin Spiess
(1818 - 1895) mit den Techniken des Steindrucks und seiner praktischen Anwendung beschäftigte
und allerlei Landschaften und Stadtansichten zeichnete, versuchte sein Sohn Theodor
sein Glück in der Fremde. In Bruckmanns "Lexicon der Münchner Maler des 19. Jahrhunderts
" (1986) ist er genannt. An der dortigen Akademie lehrte er als Professor für Ornament-,
Pflanzen- und Tierzeichnen bis 1917. Todesjahr 1920.

Auch Karl Fees war ein Praktiker. Wir stehen vor seinem Wohnhaus, an der Hauptstraße. Ein
Madonnenbild ziert die Fassade. Er hat in vielen Kirchen und Kathedralen gearbeitet. Im romantischen
Dachatelier entstanden während seiner Freizeit klein- und großformatige Bilder
und kolorierte Stuckreliefs. Bis vor Jahren lebte dort seine hochbetagte Tochter Hermine Ries.

Auf derselben Straßenseite, gegenüber dem Rathaus, erblickte Heinrich Ochsner 1891 das
Licht der Welt. Sein Name verbindet sich mit der Kenzinger Geschichtsforschung. Die Philosophie
wurde zu seiner Leidenschaft. In Edmund Husserl, Max Scheler, Rudolf Otto, Karl
Jaspers und Bernhard Welte sah er Geistesverwandte. Martin Heidegger wurde sein Lehrer
und Freund. Bis zu seinem Tod (1970) sah man diesen freundlichen Mann gelegentlich in seinem
Geburtshaus aus- und eingehen, von seiner fürsorglichen Schwester Paula wohlbetreut.

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