Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
21., 22. und 23. Jahrgang.2001-2003
Seite: 83
(PDF, 49 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2003-21-23/0085
Kenzingen, 21. März. Am vergangenen Samstag vormittag hielt die hiesige Realschule
in der städt. Turnhalle ihre Schlußfeier und zugleich eine Goethegedächtnisfeier ab.
Es waren in allen Teilen sehr wohlgelungene Darbietungen, die den zahlreich erschienenen
Eltern, Angehörigen der Schüler und Freunden der Anstalt geboten wurden. Das
unter Leitung des Herrn Lehrer Steinhart stehende Schülerorchester brachte 2 Menuette
und 1 Ouvertüre gut zum Vortrag, ganz prächtig und rein waren auch die 3- und 4-
stimmigen Chöre sowie die Kanons der Schüler und Schülerinnen der unteren Klassen.
Der Erinnerung Goethes waren nebst den Liedern der 4. Aufzug aus „Götz von Berli-
chingen" und der 5. Aufzug aus „Egmont" geweiht, die von Schülern der oberen Klassen
ausgezeichnet gespielt wurden. Herr Lehrer Fritz Kölsch hat sich um die Einstudierung
der beiden Stücke sowie um die Szenerie wieder große Verdienste erworben.
Wie im vorgenannten, so ist aber Herr Kölsch auch ein Meister des Wortes, was seine
tiefschürfende, feinsinnige Goethegedächtnisrede bewies. Die Entlassung der Schüler
der Untersekunda nahm Herr Realschuldirektor Franz vor. Er dankte hierbei den
Gästen für das zahlreiche Erscheinen, dem Lehrkörper der Anstalt für treue
Zusammenarbeit und der Stadtverwaltung für die großen Opfer zur Erhaltung des nun
im 54. Jahre bestehenden Kulturguts unserer Stadt, der Realschule.

Auszug aus dem Artikel des Kenzinger Wochenblatts zur Schlussfeier der Realschule am 19. März 1932

Aus Anlass der Jubiläumsfeier erschien eine Festschrift mit dem Namen aller bisherigen
Lehrer und der 501 Schüler, die von 1880/81 bis 1927/28 aus der letzten Klasse entlassen wurden
. Sie enthält auch die vom Schulleiter Rudolf Franz verfasste Geschichte der Schule und
verschiedene Beiträge damaliger oder früherer Schüler und Lehrer. Rudolf Franz, selbst „Ehemaliger
" des Schuljahres 1903/04, hat später als Präsident des Männergesangvereins „Eintracht
" und mitreißender Redner maßgeblich zum guten Verhältnis zwischen Schule, Stadt und
Umland beigetragen. 1938 hat er in Kenzingen an der Fronleichnamsprozession teilgenommen
, was von der örtlichen NSDAP der Kreisleitung gemeldet wurde.6

Die Zeit nach 1945

Das gesellschaftliche Engagement

In der sich nach 1945 bildenden offenen Gesellschaft veränderte sich auch das Bild der Schule.
Die ab 1957/58 stetig zunehmende Zahl von Schülern und dementsprechend der Lehrer
erforderte mehr Unterrichtsräume und schuf die Voraussetzung zum Ausbau der Schule. Das
neue Progymnasium bekam ein eigenes, erweiterungsfähiges Schulgebäude, daraus entstand
ein ganzer Schulhauskomplex mit neun Klassenstufen, einer Vielzahl von Klassen, Kursen,
Arbeitsgemeinschaften und Gruppen, ein weites Feld von Betätigungsmöglichkeiten. Mit der
gewonnenen Wahlfreiheit entwickelte sich aber auch das Bewusstsein persönlicher Verantwortung
, von dem nun zu sprechen sein wird.7

Im Vergleich zu früher fällt auf, daß Schüler und Lehrer eine ganze Reihe sozialer und
gesellschaftlicher Aufgaben übernommen haben. So setzen sie sich seit Beginn der siebziger
Jahre mit den Problemen der „Dritten Welt" auseinander, was 1977 zur Gründung der „AG
Dritte Welt" durch Ortwin Vollmer führte. Deren Leitung ging später an Wolfgang Hampel und
von ihm an Renate Oesterle über, der Kreis wurde in „Eine-Welt-AG" umbenannt. Andere
Schüler und Lehrer beschäftigen sich schon ebenso lange mit den Themen „Umweltschutz"

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