Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
21., 22. und 23. Jahrgang.2001-2003
Seite: 95
(PDF, 49 MB)
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Die Schlacht bei Wittenweier am 9. August 1638. Zwei Tage nach seinem Sieg nahm Bernhard von Weimar
auch die Stadt Kenzingen ein. Vorlage: Merian, Theatrum Euuropaeum.

Oktober die Stadt totaliter demolieren, die materialia ins Läger von Brisach bringen und drinnen
durch die dartzuo bestellten Zimmerleüth, deren täglich mehr als 200 darinen gearbeitet,
Häuser und Gemächer bauen lassen"." Und Konrad Burger (1613-1680), seit 1629 Mönch des
Zisterzienserklosters Tennenbach und ab 1641 Beichtvater des Klosters Wonnental, schrieb in
seiner Klosterchronik: „ Under wehrender [währender = andauernder] Belagerung [Breisachs]
haben sie erstlich die Thor und Thüren [Thürn = Türme] zu Kentzingen und bald darnach den
15. Oktober 1638 die Statt gantz und gar ausser die Kirchen und wenig Häuser verbrennt,
wobey auch der wunnenthalische Hof und Haus mit vielen brieflichen Dokumenten, allem
Hausrat, Kirchengewand verbrennt und die armen Klosterfrauen den Garaus bekommen
*2. "Die verbliebenen Kenzinger Bürger wurden nach Freiburg gebracht11. Schultheiß Metzger
schrieb in einem Bericht: „Alles war genommen, zerstört und ausgeleert. Die armen
Bewohner behielten bloss die Augen, um zu weinen**."

Nach der Kapitulation der durch über viermonatige Belagerung ausgehungerten Stadt und
Festung Breisach am 17. Dezember 1638 erging an die geflohenen bzw. in Freiburg „internierten
" Bürger Kenzingens ein herzogliches Patent, worin diese unter Androhung der Güterkonfiskation
aufgefordert wurden, in die zerstörte Stadt zurückzukehren, fremde Personen
abzuweisen, die Straßen vom Schutt zu räumen und ihre Felder wieder anzubauen15. Aber noch
tobte der Krieg landauf, landab durch den Breisgau und machte die zaghaften Ansätze zum
Wiederaufbau wiederholt zunichte. So berichtet Konrad Burger zum Jahr 1642, dass „wiederum
ein Strudel über den Breisgau ergangen, indem der General Gildehaas [Gille de Haes] mit
6000 Mann kaiserlichem Volk eingefallen, Mahlberg und Wildsten eingenommen und auf Freyburg
zu marschiert [ist]. Man hat vermeynet, er wird Freyburg einnehmen wollen, [er] hat aber
nichts anders ausgericht, als die arme Leuth ganz und gar verderbt, indem er um Kenzingen
alle Früchte verderbt und in Boden hat tretten lassen und dann widerumb davongezogen [ist].
Der Ursachen wegen mussten sich die Leüth abermalen auf die Flucht begeben"16.

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