Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
21., 22. und 23. Jahrgang.2001-2003
Seite: 159
(PDF, 49 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2003-21-23/0161
Klaus Hämmerle

Kleindenkmäler innerhalb der Ortslagen von Kenzingen,
Bombach, Hecklingen und Nordweil

Denkmal, Kunstwerk oder Kleindenkmal sind festgelegte Begriffe im deutschen Sprachgebrauch
. Aber worin unterscheiden sie sich? Was lässt sich letztendlich der Kategorie „Klein-
denkmäler" zuordnen? Aus welchen Beweggründen heraus entstanden Kleindenkmäler? Das
Landesdenkmalamt Baden-Württemberg umschreibt Kleindenkmäler als „ ... ortsfeste, freistehende
, kleine, von Menschenhand geschaffene Gebilde aus Stein, Metall oder Holz".

Die Entstehung von heute als Kleindenkmale eingestuften Gebilden basiert auf der stetigen
Landschaftsnutzung durch den Menschen und der damit einhergehenden erforderlichen Inventarisierung
seines Lebensraumes. So bedurfte es zur Sicherstellung von Handel und Verkehr
u.a. der Errichtung von Meilensteinen, Wegweisern, Prellsteinen oder steinernen Ruhebänken.
Im Zusammenhang mit dem mittelalterlichen Rechtverständnis und der Glaubensverbundenheit
entstanden z.B. Galgen- und Schwursteine oder Sühnekreuze und Wegkreuze. Gemarkungsgrenzsteine
, Ortstafeln oder z.B. Hoheitssäulen fixieren epochenbezogen die jeweiligen
Herrschafts- oder Verwaltungsbezirke. Offene Brunnen dienten der Stadt- und Dorfbevölkerung
zur täglichen Versorgung mit Trink- und Brauchwasser und waren zugleich als Viehtränke
unerlässlich.

Der Mensch schuf so im Laufe der letzten Jahrhunderte und bis heute in unserer Kulturlandschaft
ein Vielzahl an Kleindenkmälern unterschiedlichster Ausprägung. Heutzutage gestatten
diese Kleindenkmäler dem Betrachter Einblick in die christliche Volksfrömmigkeit, in die
regionale Handwerkskunst sowie in die traditionellen Arbeits- und Lebensweisen unserer Vorfahren
, oder sie erinnern ihn auch an historische und politische Geschehnisse.

Oft am Wegrand stehend, haben die verbliebenen Kleindenkmäler bis heute Kriegen, Unwettern
, Flurzusammenlegungen mit intensiver Folgenutzung, Flächenzersiedelung und bedingt
auch der zerstörenden Wirkung unserer zunehmenden Umweltweltverschmutzung getrotzt.
Obwohl sie von vielen Menschen meist nur am Rande wahrgenommen werden, prägen Kleindenkmale
das Bild von Landschaft und Siedlung mit. Ja, sie steuern einen nicht unwesentlichen
Beitrag zur regionalen Identität einer Raumschaft bei.

In jüngster Zeit werden entlang unserer Straßen nach Verkehrsunfällen mit Todesfolge zur
Erinnerung an den Verstorbenen zunehmend kleine Holzkreuze errichtet. Damit lebt ein uralter
Brauch, die Erstellung von Mahnmalen nach Unglücksereignissen, plötzlichen Todesfällen
oder Gewaltverbrechen, fort.

Auch auf den Gemarkungen von Kenzingen, Bombach, Hecklingen und Nordweil stehen, in
Wald, Flur und Siedlung verteilt, eine größere Zahl von Kleindenkmälern. Und ebenso wie
anderenorts stammen diese Denkmäler aus verschiedenen Zeitepochen, entsprangen unterschiedlichen
Beweggründen (Wiesenwässerung mit Stellfallen und Rundbogenbrücken oder
Grabstätte der Grafen von Hennin auf dem Hecklinger Friedhof, Friedenskreuze usw.), legen
Zeugnis von der Geschichte der Kenzinger Kulturlandschaft ab oder laden den Betrachter ganz
einfach zum Verweilen und Nachdenken ein.

Die vorliegende Arbeit widmet sich ausschließlich den freistehenden Kleindenkmälern auf
öffentlichen bzw. allgemein zugänglichen Grundstücken innerhalb der Ortslagen von Kenzingen
, Bombach, Hecklingen und Nordweil. Unmittelbar am Ortsrand stehende Denkmale wur-

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