Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
21., 22. und 23. Jahrgang.2001-2003
Seite: 222
(PDF, 49 MB)
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geschützt liegt ein Boden aus quadratischen Tonplatten mit einer schmalen erhöhten Fläche
(Fensternische?; Abb. 27).

Konsolsteine aus Buntsandstein in der östlichen Ringmauer zeigen die Geschosse des Palas an;
einige Backsteine sind zu einem Kamin rekonstruiert. Eine anscheinend ältere nischenartige
Öffnung in der Ringmauer wurde im 19. Jahrhundert offenbar mit einem neogotischen Türgewände
ausgestattet (Abb. 28). Der Raum diente als „Zimmer" und sicher auch als Aussichtsplatz
des Grafen Peter von Hennin6. Es ist noch zu untersuchen, welche baulichen Verhältnisse
er an dieser Stelle vor dem Umbau vorfand. Es ist kaum denkbar, dass die große Öffnung

damals mühsam durch die massive Ringmauer gebrochen wurde. Die Form des Raumes und
seine Ausrichtung nach Osten lassen an eine kleine Burgkapelle denken, vielleicht auch an ein
Oratorium (Privatkapelle). Sie könnte als Erker über die Ringmauer nach außen vorgesprungen
sein. Bisher kann das jedoch nur als Hypothese formuliert werden. Zu dem Hennin'schen
Raum des 19. Jahrhunderts führte von Norden her eine gemauerte Treppe hinauf, die bei den
Restaurierungen wieder entfernt wurde.

Die Bauphasen der Kernburg

Auf Grund der Topografie und der Platznot wurde die Burg nicht nach außen erweitert (wie
dies etwa bei der Hochburg geschah), sondern konnte sich nur nach innen entwickeln, indem
innerhalb der Ringmauer um- und angebaut wurde.

In die Phase 1 (spätes 13. Jahrhundert) gehören offenbar große Teile der dicken Ringmauer
(von späteren Mauerdurchbrüchen und Restaurierungen abgesehen) und der gebogen verlaufende
Halsgraben; Breite und Tiefe des Halsgrabens können beim Bau des nördlichen Vorwerks
verändert worden sein. Ebenfalls in die Phase 1 fällt offenbar eine dicke, in Nord-Süd-
Richtung verlaufende Mauer im südöstlichen Teil der Burg; bei ihr handelt es sich um die
Westwand eines ehemaligen Palas/"Wohnturms", der an die Ringmauer angelehnt war (Abb.
15, Nr. 9; Abb. 29-30). Dieses Gebäude war von Anfang an unterkellert. Seine Länge beträgt
in Nord-Süd-Richtung etwa 10,70 m (neben der Baufuge der ehem. Ecke setzt hier innen im
Keller das jüngere Tonnengewölbe an); die Breite misst etwa 8 m. Hinter der Nordwand des
angrenzenden Tonnengewölbes steht der natürliche Löss an, sodass hier nie eine Unterkellerung
bestanden hat.

Abb. 28: Neogotisches Türgewände vor einer Nische in der östlichen
Ringmauer. Blick von Westen

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