Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
24. und 25. Jahrgang.2004/2005
Seite: 15
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Abb. 7: Die Sport- und Winzerhalle in Köndringen, so wie Jose Cabanis sie vorfand
. Der Italiener Gaspare Liossi schickte dieses Bild an die Delta Energy Systems
(Germany) GmbH, die frühere Frako. Er hat auch die Beschriftung
hinzugefügt:

„Stam[m]lager V. C, Oktober 1943

Lager - 10901, April 1945

[Orte] meine[r] Gefangenschaft"

Da Gaspare Liossi offenbar im Oktober 1943 in die Halle einzog, folgte er vermutlich
unmittelbar auf Cabanis, der seine Arbeit in Teningen am 20. Oktober
beendete.

Erster Arbeitstag

Am Montag, dem 2. August 1943 nimmt der Fremdarbeiter Jose Cabanis zusammen mit
französischen Kameraden und Kollegen anderer Länder seine Tätigkeit bei Frako-Konden-
satoren und Apparatebau in Teningen auf. Er lötet Metallbüchsen zusammen oder schneidet
mit einer elektrischen Säge Röhren zu, die aus einer Art Glimmer bestehen. Er ist erstaunt,
handwerkliche und, wie er befürchtet, stumpfsinnig machende Arbeit verrichten zu müssen,
denn als Student erwartet er, in einem Büro Schreibarbeit zu erledigen. In der Fabrik ist man
ebenfalls überrascht, da man aus Frankreich freiwillige Arbeiter und keine zwangsverpflichteten
Studenten erwartet hatte.

Jose und seine französischen Kameraden müssen an diesem Tag um 5.30 Uhr aufstehen. Eine
Stunde später erhalten sie in der Fabrikkantine ein Frühstück aus Kaffee und Marmeladebrot.
Um 7.00 Uhr beginnt ihre Arbeit, die, unterbrochen von einer kurzen Pause um 9.00 Uhr, bis
12.00 Uhr dauert. Eine Viertelstunde später nehmen sie das Mittagessen ein: Milchsuppe mit
Haferflocken, Sauerkraut mit Kartoffeln und einem Stück Fleisch. Alles gut zubereitet,2" lobt
Jose. Dann wird von 13.00 bis 18.30 Uhr durchgearbeitet, bis es endlich Abendessen gibt: das
gleiche wie am Mittag, nur ohne Fleisch.

Cabanis, Lettres, S. 22. ff.

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