Freiburger historische Bestände - digital

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Einlieferungsschein

— Sorgfiilllg aufbewahren —

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Empfänger:

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Abb. 10: Einlieferungsschein

Der hier mit Rück- und Vorderseite abgebildete Einlieferungsschein
über 2,16 Reichsmark wurde Caba-
nis nachgesandt, als er bereits in Kenzingen seine
Arbeit bei der Firma Kaiser-Apparate-Bau angetreten
hatte.

Einem Lohn (4,60 RM) und Krankengeld (7,56 RM)
von insgesamt 12,16 RM stehen Abzüge für Unterkunft
und Verpflegung in Höhe von 10,00 RM gegenüber
.

führte ihn dahin, wo wirklich der Schwarzwald anfing, dicht, schweigsam, ein geheimnisvoller
Ort ohne Haus, ohne Menschenseele, wo es mir wirklich unheimlich war. Ich sehe mich ganz
deutlich neben dem „wattmann" stehen, mit dem ich kein Wort sprach, der, ebenfalls stehend,
seine Kurbel drehte, in dieser Straßenbahn, in der sonst niemand fuhr und die in diesen stockdunklen
Wald eintauchte, denn die Nacht war schon hereingebrochen. Ich fragte mich, was ich
hier wollte, in diesem deutschen Wald, in dem man nur das Kreischen der Räder auf den
Geleisen hörte und wo man vergeblich nach einem Licht gesucht hätte, denn die „Verdunkelung
" war total.4' Die Frau Doktor schien überrascht, ließ den Fremden widerwillig eintreten
, erinnerte sich nicht an den Namen des gemeinsamen Freundes, war einsilbig, unhöflich
und komplimentierte den ungebetenen Gast nach vier Minuten (ich übertreibe nicht)46 wieder
hinaus. Joses Enttäuschung war grenzenlos.

Krankheit

Trotz dieses Misserfolges ergeben sich Gelegenheiten, dass Jose seine Arbeit unterbrechen
kann. Die Verletzung mit der Elektrosäge macht ihn für zwei Wochen arbeitsunfähig und sorgt
dafür, dass die gefährliche Maschine an anderer Stelle betrieben wird. Er hat sich zwar den
Zeigefinger längs aufgeschnitten, der Knochen aber bleibt unversehrt, und es wird nur eine
Narbe bleiben. Jose wird nicht müde, den Unfall seinen Eltern gegenüber herunterzuspielen.
Über die erhofften vierzehn Tage Ruhe zum Lesen kann er sich aber nicht so richtig freuen: Bei
einem Kameraden, der zwei Wochen nach der Ankunft in Köndringen erkrankt war, wurde
nach dessen Genesung vermutet, er habe Typhus gehabt. Aus Sicherheitsgründen musste die

45 Cabanis, Lettres, S. 104 f. Hervorhebung im Original, „wattmann" evtl. Wachmann oder Schaffner.
J" Ebd., S. 100.

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