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vollen künftigen Nutzung zugeführt werden, sondern erstrahlt seitdem geradezu in neuem
Glanz. Bemerkenswert dabei die umfassende und enge Zusammenarbeit mit dem amtlichen
Denkmalschutz, die letztendlich in jedem Fall zu Lösungen führte, oftmals in Form eines
Mittelweges, der die Belange des Denkmalschutzes einerseits, die Zweckbestimmung und die
wirtschaftlichen Möglichkeiten andererseits miteinander vereinbarte. Dass diese Verständigung
nicht immer zu bewerkstelligen ist, zeigt der Abbruch des eingangs erwähnten Beichtvaterhauses
. Dass sie insgesamt gelingt, mag eine Beschreibung aus dem Herbst 2006 belegen:
„Fährt man mit dem Auto von Herbolzheim nach Süden, durch die vielen putzigen Dörfer,
möchte man glauben, im Paradies, Unterabteilung 'Deutsche Heimat', angekommen zu sein.
So viele hübsche Barockhäuser, Fachwerk überall, und badischpropper das Ganze! Die Butzenscheiben
blitzen, die Wirtshausschilder glänzen, der junge Wein lockt Essigfliegen an: Ger-
many, wie aus dem Reiseprospekt der Lufthansa''." Der Fortgang der Veröffentlichung belegt:
Kenzingen ist gemeint. Das zeigt, nicht nur aus Verantwortung für die eigene Geschichte und
die folgenden Generationen, sondern durchaus auch aus schlichten wirtschaftlichen Überlegungen
: Der Umgang mit dem anvertrauten Erbe war, ist und bleibt für die Stadt Herausforderung
und Verpflichtung zugleich.
Anmerkungen
1 Klaus Humpert und Martin Schenk, Entdeckung der mittelalterlichen Stadtplanung. Das Ende vom
Mythos der „gewachsenen Stadt", Stuttgart 2001.
: Liste der Denkmalobjekte, Stand 1968, Landkreis Emmendingen.
' Bertram Jenisch, Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg, Bd 22: Kenzingen, Landesdenkmalamt
Baden-Württemberg 2003.
4 Eric Roth (Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Außenstelle Freiburg), Denkmalschutz in Kenzingen
. In: Kenzingen aktuell, Jg 2002, Nr. 13-18.
5 Leitsätze zur Förderung der örtlichen Wirtschaft, Gemeinderatsbeschluss vom 16.5.2002.
6 Wolfram Siebeck, Alles wird besser. In: Die Zeit, 23.11.2006.
Was wäre die Stadt ohne die Stadtanlage, die Kirchtürme und Wonnental? Foto: Rolf Kaiser, 2006
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