http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2007-26-27/0066
Begriff'Werke der Barmherzigkeit', zu denen nun auch Brückenbau und Fährdienst, die Beherbergung
Fremder und der Loskauf Gefangener gezählt wurden; selbstverständlich konnte man
weiterhin mit der Stiftung von Messen und liturgischem Gerät für das Heil seiner Seele sorgen.
Der Bau einer festen Rheinbrücke bei Basel (1225) bedeutete eine gewaltige Hilfe für Reisende
(Abb. 11) und eine ebenso große Herausforderung für die Finanzkraft der Stadt, weiterer
interessierter Herrschaften und für die Hilfsbereitschaft zahlloser anonymer Spender.
Hochgebirge - sie gehören nicht zu unserem Thema, seien trotzdem kurz erwähnt - bedeuteten
für Reisende ebenso wenig wie Flüsse ein ernsthaftes Hindernis.
Abb. 11: Brücke bei Basel. In Kopie
Weitere Hilfen durch Menschen und Institutionen
Je geringer die Ansprüche waren, desto leichter war das Problem der Unterkunft gelöst. In der
warmen Jahreszeit war manchem schon mit einem geschützten Platz gedient: unter einem Felsvorsprung
, in einer Höhle oder in einem Backofen. Bei Kälte war dem Reisenden das Leben
gerettet, wenn ein Einsiedler ihn in seine Behausung, ein Bauer ihn in seine Hütte aufnahm.
Einfache Leute ließen sich gern von einem Bekannten zum nächsten weiterempfehlen; Adlige
fanden oft bei Verwandten Aufnahme.
Aussagen des Neuen Testaments kamen Reisenden zugute. Das Gleichnis vom barmherzigen
Samariter (Lk 10, 25-37) verpflichtete dazu, sogar Menschen zu helfen, die nicht der eigenen
Konfession angehörten. Und nach einer Gerichtsrede Jesu sollte über die ewige Seligkeit oder
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