Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 108
(PDF, 62 MB)
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festzustellen, wenn auch eine Konzentration dieser Familien um den Marktplatz festzuhalten
ist. Das Klosterhaus wurde 1269 dem Berthold Siecheier überlassen, es lag 1305 oberhalb „der
von Mühlenbach Haus" und unterhalb des Hauses „Zer Sunnen". Letzteres gehörte 1447 dem
Hans Öttlin von Malterdingen, der es von den Erben des Cunzli Brandli erworben hatte. Auf
dem Kirchhof stand 1346 das Anwesen der Agnes Meierin, die ein weiteres, zwischen dem
Haus ihrer Muhme von Osenberg und dem Haus der Barfüßer gelegenes Haus besaß. Heinzmann
Löser hatte 1381 ein Haus hinter der Kirche, verliehen an Berschi Meder, gelegen zwischen
der Scheuer des Klosters Ettenheimmünster und dem Haus des Priesters Konrad von
Eichhalden. Heinrich von Teningen wohnte 1335 gegenüber dem Kirchhof und bezog Zins aus
einem Haus am Markt, in dem ein Angehöriger der Familie Krebs wohnte. Gegenüber dem
Krebshaus lag eine Fleischbank, die 1344 Johann Hase gehörte - ein Hinweis darauf, womit
der Stadtadel seinen Lebensunterhalt bestritt. Eine weitere Fleischbank stand 1351 gegenüber
dem Haus des Bertschi von Riegel, von ihr bezog der Freiburger Bürger Heinrich Reitenbuch
Zins. Ein Haus am Markt bewohnte 1356 Clewi Henli, es stand neben dem Haus des verstorbenen
Hug Löser. In diesem Bereich sind auch Haus und Trotte zu suchen, die 1351 an des Brö-
telers Scheuer stießen und von Hesse dem Gerwer genutzt wurden. Bröteler selbst bewohnte
1356 das so genannte Pfisterhaus in der Brotgasse. Ennlin Beckenhennlin hatte 1438 ein Haus
unten in der Brotgasse, gelegen zwischen den Häusern des Hennig Dinkman d. A. und der Gret
Bucherli. Oben in der Brotgasse standen 1487 Scheuer und Zubehör der Beckin, gelegen neben
dem Eckhaus des Hanman Zünd und gegenüber dem Haus des Hanman Buchsenschiesser und
„hinten auf die Schul stoßend". Brotbänke sind 1363 aufgeführt, eine hatte Heinrich Hasenschart
d. A., sie lag gegenüber Ruckschuhs Haus und zinste an Johann von Arras. Eine zweite
nutzte Cuntz Zimmermann, sie lag gegenüber dem Klosterhaus und zinste ebenfalls Johann
von Arras.

Neben Pfarrkirche und Markt scheint die Cappelgasse, auch „der [oder des] von Cappel
Gasse" (1357, 1363) genannt, zu den bevorzugten Wohngegenden des Stadtadels gehört zu
haben. Des Vorsthofers Gesess, offenbar ein Eckhaus, lag 1357 zwischen den Häusern des
Albrecht Ruber und Hesse Gerwer. Ein steinernes Haus hatte 1407 Henni Mettnau, es stand
zwischen dem Zunfthaus der Rebleute und dem Schreiber sowie dem Bruderhäuslein. Margarethe
Thurhaber zinste 1429 von einem Haus, oben in der Cappelgasse „uff der Ringkmuren"
gelegen, das an der Brüder Haus am Zunfthof und an des Henni Gesellen Haus stieß. Auf der
Ringmauer befand sich 1362 auch das Haus des Berthold Brenner, es stieß an eines der Häuser
, welche Agnes Meier damals an Wonnental schenkte.

Auf die noch weitgehend landwirtschaftliche Struktur der Stadt weisen die zahlreichen Scheuern
: Hermann von Keppenbachs Scheuer in der Metzgergassen, des Thurhabers Scheuer in der
Weingasse sowie eine Anzahl von Seidnerhäusern (Seidner sind Besitzer von Kleinstgrundstücken
, meist Tagelöhner). Zwei derselben lagen 1429 oben an der alten Badstube.

Wie schon oben aufgeführt, bieten die Wonnentaler Urkunden eine Reihe von Informationen,
die jedoch, um ein Gesamtbild der spätmittelalterlichen Stadt und ihres Klosters zu erhalten,
ergänzt und vertieft werden sollten. Hier war lediglich vorgesehen, die Aussagemöglichkeiten
eines Urkundenbestandes aufzuzeigen.

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