Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 119
(PDF, 62 MB)
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Abb. 10: Der Märtyrer und Pestheilige Sebastian
in der Bombacher Dorfkirche. Foto: Klaus Weber

immer zufrieden mit ihren Schäflein. In
einem Visitationsprotokoll von 1660 ist die
Nachlässigkeit beim Besuch der Sonntagsmesse
, die mangelnde Frömmigkeit und eine
schlechte Kindererziehung vermerkt. Ob da
der Beistand des heiligen Andreas hätte
nachhelfen können, wird ihm doch die Hilfe
bei mangelndem Kindersegen zugeschrieben
? Aber die bäuerliche Bevölkerung hatte
auch ihre Tugenden: arbeitsam, heimatverbunden
und gut katholisch; wenn auch ab
und zu der Haussegen schief hing zwischen
den Hecklinger Untertanen, den gräflichen
Grundherren und dem Pfarrer. Jedenfalls
wussten alle, was sie ihrem Herrgott schuldig
waren. Noch heute lebt das Brauchtum: Man
huldigt der Chörle-Madonna und pilgert alljährlich
mit Kreuz und Fahnen, betend und
singend auf den Burgberg zur Schlosswiese,
insgeheim der Mär vom versenkten Silber-
glöcklein nachsinnend, dessen Läuten aber
nur in der Christnacht zu hören ist".

1270 wird die Pfarrei eigenständig. Zur Zeit
des Kirchherren Berchthold, einem Armeleutepriester
im 14. Jahrhundert, dürfte die so
genannte Bombacher Madonna in einer Freiburger
Werkstätte geschnitzt worden sein. Als
Patron verehrte man den heiligen Matthias.
Die heutige Kirche, 1787 erbaut, ersetzte das
alte liderlich Kirchlein. Jetzt ist es Sankt
Sebastian, dem man den Schutz des Hauses
anvertraut. Sein Tafelbild aus der alten Dorfkirche
ist noch erhalten. Sebastian bedeutet
der Erhabene. Er gilt seit dem 7. Jahrhundert
als Pestheiliger. Die Ikonographie zeigt den
Märtyrer meist als einen entblößten, von Pfeilen
durchbohrten, an einen Baum gebundenen
Jüngling. Da er unter dem römischen Kaiser
Diokletian mutig seinen Glauben verteidigte,
wird er auch zur Abwehr gegen Ketzerei und
Kirchenfeinde angerufen10.

Vermutlich ist die Andreaskirche in Hecklin-
gen Ende des 14. Jahrhunderts fertiggestellt
worden. Die Seelenhirten waren zwar nicht

Abb. 11: Seit dem 14. Jahrhundert ist Sankt Andreas
der Schutzpatron der Hecklinger Kirchengemeinde
. Foto: Klaus Weber

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