Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 155
(PDF, 62 MB)
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Abb. 13: Beichtvaterhäuschen von Südwesten. Der auf quadratischer Grundfläche errichtete Kernbau mit
Satteldach wurde nach hinten und nach rechts zum Bauernhaus erweitert; die Fensteröffnungen gehen nach
Lage, Größe und Form auf das 19. Jahrhundert zurück.
Foto: Bertram Jenisch

11. Beichtvaterhäuschen (abgegangen)48

Für Eucharistie und weitere Sakramente, wozu auch das Hören der Beichte gehörte, waren
männliche Geistliche notwendig. Für diese Aufgabe hielt sich im 17. und 18. Jahrhundert,
möglicherweise auch in der Zeit davor, ein Pater aus Kloster Tennenbach in Wonnental auf.
Dieser hatte seine Wohnung außerhalb des Konvents, zuletzt in einem Gebäude, das im 1806
gefertigten Lageplan als „Wohnung des P. [Pater] Beichtvaters" bezeichnet wurde. Das
Vogelschaugemälde von 1753 zeigt etwa im Zentrum der Darstellung ein kleines zweigeschossiges
Häuschen mit Satteldach, Außentreppe und Gärtchen. Bei dem kleinen Türmchen
dürfte es sich um ein im Hofraum aufgestelltes Taubenhaus handeln.

Das Gebäude stand nördlich des Klostergevierts etwa in gedachter Verlängerung des Ostflügels
an der Stelle der nord-südlich ausgerichteten Reihenhauszeile an der Elzstraße (Abb. 13). Da
es dem neu erschlossenen Wohngebiet im Wege stand, fiel es 2005 dem Abbruch zum Opfer.

Die Außenwände des etwa 8 auf 8 m messenden Gebäudes gingen auf das späte 13. oder frühe
14. Jahrhundert zurück. Von mehreren nachweisbaren kleinen Fensteröffnungen war nur bei
einem einzigen das schmale, spitzbogige Werksteingewände, hergestellt aus einem einzigen
Steinblock, erhalten geblieben (Abb. 14). Im Erdgeschoss fand sich auf der Außenseite eine
gewölbte Nische mit leichten Verrußungsspuren, die als Anschluss für einen außen angebauten
Backofen interpretiert wurden. Es dürfte sich um ein Gebäude für die Versorgung der klösterlichen
Gemeinschaft gehandelt haben. Verkohlte Reste von Sturz- und Deckenbalken bekunden
, dass der mittelalterliche Ursprungsbau einem Feuer zum Opfer gefallen war.

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