Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 193
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2007-26-27/0195
Das so genannte Beichtvaterhäuschen

(Elzstraße 1; 2005 abgebrochen)

Das Gebäude diente zuletzt als Bauernhaus und war dafür mehrfach erweitert worden, doch
konnte der frühere zweigeschossige Baukörper auf quadratischer Grundfläche und mit Satteldach
noch deutlich abgelesen werden (Abb. 23). In dieser Form ist es auf dem Vogelschaubild
von 1753 wiedergegeben (Abb. 24).

Im Lageplan von 1806 ist es als "Wohnung des P [Pater] Beichtvaters" verzeichnet. Der Wonnentaler
Frauenkonvent benötigte für die Eucharistie und die Spendung von Sakramenten, darunter
das Hören der Beichte, einen männlichen Priester. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde
diese Aufgabe von einem Pater des Klosters Tennenbach wahrgenommen, der sich dafür dauerhaft
in Wonnental aufgehalten hat. Das deshalb so genannte Beichtvaterhäuschen, das außerhalb
des Konvents lag, diente ihm als Wohnung. Nach Konrad Burger, der als Beichtvater die
Geschicke des Klosters in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs lenkte und die bewegten Ereignisse
in seinem Tagebuch und der von ihm begonnenen Chronik festgehalten hat, war das
Gebäude auch als ,Burgerhäusle' bekannt.

Eine gefügekundliche Untersuchung des Dachwerks war aufgrund dessen außergewöhnlicher
Konstruktionsweise bereits 2002 erfolgt. Mittels dendrochronologischer Altersbestimmung

Abb. 23:

Das so genannte Beichtvaterhäuschen
von Südwesten vor
dessen Abbruch. Auf der linken
Seite der einst freistehende
Kernbau, in dessen Erdgeschoss
die Gewändereste eines früher
dreiteiligen Fensterbands des 16.
Jahrhunderts freigelegt sind; auf
der rechten Seite ein angebauter
Wirtschaftsteil mit Tenne, Stall
und Heulager, zuletzt als Garage
und Werkstatt genutzt.
Foto: Stefan King

Abb. 24:

Das so genannte Beichtvaterhäuschen
von Nordosten. Ausschnitt
aus dem Vogelschaugemälde
von 1753.
Augustinermuseum Freiburg.
Foto: Hartmut W. Schmidt,
Freiburg

193


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2007-26-27/0195