Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 209
(PDF, 62 MB)
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auch nicht davon ausgegangen werden, dass damals schon ein geschlossenes Geviert bestanden
hat. Der Innenhof geht in seiner heutigen Größe vermutlich nicht auf die mittelalterliche
Anlage zurück, sondern er dürfte im Laufe der Zeit deutlich vergrößert worden sein. Somit
müsste sich auch die Lage der Flügel verschoben haben. Die schräge Ausrichtung des Westflügels
muss nicht auf eine frühere Bebauung an dieser Stelle zurückgeführt werden, da eine
damals vorhandene Lücke im Geviert geschlossen worden war. Zeitlich noch vor dem Kirchenbau
ist ein Mauerstück an der Stelle der Trennwand zwischen Abtei und Westflügel zu
datieren, dessen einstige Funktion jedoch nicht genauer bestimmt werden konnte.

Über das Ausmaß der Zerstörungen, die das Kloster im Bauernkrieg 1525 erlitten hat, sind
keine genaueren Angaben in den Schriftquellen zu finden. Eine Zerstörung des Kernbaus des

Abb. 41: Blick von Norden auf das Klostergeviert im Mai 2005 vom Dach des so genannten Beichtvaterhäuschens
. Links der Ostflügel, daran anschließend die durch den Abbruch der Klosterkirche entstandene
Lücke, dann der Nordflügel, vormals Westteil der früheren Kirche, rechts die Abtei mit Portal. Im Hintergrund
rechts ein Teil der zurückgesetzten Dachfläche des Scheunen- und Stallgebäudes; im Vordergrund
ein Teilstück der Umfassungsmauer um den einstigen Friedhof.
Fotomontage: Stefan King

so genannten Beichtvaterhäuschens legt dessen dendrochronologisch datierter Wiederaufbau
jedoch nahe. An den Bauteilen der früheren Kirche ließen sich hingegen keine Spuren einer
Brandkatastrophe nachweisen.

Vermutlich um 1575 wurde westlich der Klosterkirche ein Gebäude errichtet und damit die
Westfassade der Klosterkirche mit Portal und hoher Fensteröffnung zugebaut. Es diente aller
Wahrscheinlichkeit nach als Abtei79. Auch das so genannte Beichtvaterhäuschen hatte zu dieser
Zeit einen Umbau erfahren. Um 1603 wurde schließlich der gesamte westliche Teil des Kirchenraums
als Kornspeicher umgenutzt.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden große Teile der Klosteranlage neu errichtet. Auf das Jahr
1726/27 gehen der Westflügel als Lückenschluss und die Abtei als Ersatz des vermuteten früheren
Abteigebäudes zurück, gefolgt vom Neubau von Ost- und Südflügel, vermutlich in den
1740er-Jahren. Das Scheunen- und Stallgebäude ist in den Jahren zwischen 1721 und 1738
erneuert worden. Etwa im selben Zeitraum wurde auch das so genannte Beichtvaterhäuschen
durch eine neue Ausstattung und den Einbau neuer Fenster und eines Erkers aufgewertet. Im
Vogelschaugemälde von 1753 ist das damalige Erscheinungsbild der Anlage präzise festgehalten
, wie sie sich aus einer inneren und einer äußeren Klausur zusammensetzte. Die innere Klausur
umfasste ein großes Gebäudegeviert aus Klosterkirche, Abtei und Konventsflügel zusam-

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