Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
26. und 27. Jahrgang.2006/2007
Seite: 295
(PDF, 62 MB)
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Mit viel Liebe und Begeisterung ist Helene Heinrich-Leister ihrem Hobby nachgegangen: der
Archäologie und Erforschung der Frühgeschichte am Oberrhein. Sie hat Anregungen aufgenommen
, gesammelt und als ehrenamtliche freie Mitarbeiterin der Denkmalbehörde an zahlreichen
Feldforschungen sich beteiligt. Ihr Herzenswunsch, der Erhalt und die Restaurierung
der Herbolzheimer Margarethenkapelle, konnte unter ihrer engagierten Mitarbeit verwirklicht
werden. Am Kulturleben des Unteren Breisgaus nahm sie regen Anteil. Bis zu ihrem Tod im
Jahre 2000 verbrachte die vielseits Interessierte ihre letzten Lebensjahre im Sankt-Maximili-
an-Kolbe-Haus in Kenzingen.

Auch die hier nicht angesprochenen Frauenschicksale sind der Betrachtung wert. Jeder von uns
kann solchen Spuren folgen. Mögen sich noch viele Leser darum bemühen. Das in seiner Konzeption
einmalige und sorgsam gestaltete Buch verdient es.

Begleitbuch zur Ausstellung „Eine Stadt braucht Klöster" im Augustinermuseum Freiburg
2006

Hrsg. von der Stadt Freiburg, der Universität Freiburg, dem Institut für Biblische und Historische
Theologie, AB Frömmigkeitsgeschichte und Kirchliche Landesgeschichte, Freiburg 2006,
223 S., reich bebildert. Preis Euro 25,00

„Eine Stadt braucht Klöster", so der Titel der Freiburger Ausstellung anlässlich der Säkularisation
vor 200 Jahren.

Diese Aussage kann man auch als Frage verstehen. Die Publikation zu diesem Projekt gibt darauf
eine dezidierte, umfassende Antwort und legt offen, wie eng Freiburgs Stadtgeschichte mit
seinen zwei Dutzend Klöstern und Ordensniederlassungen verbunden war. Die lokale Klosterkultur
war nicht nur ein Kristallisationspunkt für die Frömmigkeit der Bürger, sondern auch ein
bedeutender Faktor in der Seelsorge, der Kranken- und Armenpflege, der Bildung sowie der
städtischen Wirtschaft.

Im 13. Jahrhundert kamen die Bettel-, Spital- und Ritterorden sowie weitere kontemplative
Eremitenvereinigungen in die Stadt; später die „Frommen Schwestern", die Franziskaner,
Dominikaner, Augustiner und Karmeliter. Die „Minderbrüder" wehrten sich gegen die aufkommende
Macht des Geldes und setzten sich dafür ein, den Armen ihre Würde zu bewahren.

Bedingt durch den gesellschaftlichen Wandel kam es im Spätmittelalter zu Reformbewegungen
innerhalb der Ordenskongretationen, die sich um der Erhalt des Armutideals bemühten.
Neben den zahlreichen Klostergebäuden in der Stadt wird auch der Freiburger Hof des Klosters
Wonnental erwähnt, ebenso die im Klarissenkonvent lebenden Kenzinger Mystikerinnen Margarethe
Beutler und deren Tochter Magdalena. Die Kriegswirren und die Pestwellen im 17. und
18. Jahrhundert machten den Klöstern schwer zu schaffen. 1619 übernahmen Jesuiten die Professuren
an der 1457 gegründeten Universität.

Die Krise des Absolutismus und die Auflösung der Ständegesellschaft, die Auswirkungen der
Aufklärung und der französischen Revolution sowie die napoleonische Hegemonie über
Mitteleuropa erzwangen die Auflösung der Klöster und geistlichen Herrschaften. 1820 gab es
in Freiburg keine monastischen Einrichtungen mehr.

Erst im 19. Jahrhundert entfaltete sich in der Stadt und im Land wieder neues Ordensleben. Mit
den Diakonissinnen betrat auch die evangelische Kirche Neuland. Die katholischen Kongregationen
wählten meist die Drittordensregel des Franziskus als Lebensgrundlage. In Kenzingen
waren es die Franziskanerinnen aus Gengenbach (1866), die im Krankenhaus die Pflege über-

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